Mann bei Nachbarschaftsstreit niedergestochen – Prozessbeginn
Bei einem Messerangriff im Hamburger Stadtteil Altona-Nord soll es um die „Familienehre“ gegangen sein. Laut Staatsanwaltschaft hat ein 32-Jähriger so heftig auf seinen Nachbarn eingestochen, dass die Messerklinge abbrach. Zu Prozessbeginn schweigt der Angeklagte.
Wegen versuchten Mordes steht der 32-Jährige nun seit Freitag vor dem Landgericht Hamburg. Der Angeklagte soll am 29. Januar einen 48-Jährigen in Altona-Nord mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt haben. Er habe sich Tattag nachmittags mit seinem Nachbarn auf einem Parkplatz verabredet, vorgeblich um einen Nachbarschaftsstreit verbal zu klären, sagte die Staatsanwältin.
Mann wegen versuchten Mordes an Nachbar vor Gericht
Bei dem Streit sei es um nicht näher beschriebene Vorwürfe der Tochter des später Angegriffenen gegen den Vater des afghanischen Angeklagten gegangen. Der 32-Jährige habe den Nachbarn bestrafen wollen, um seine „Familienehre“ wiederherzustellen, hieß es in der Anklage zu dem Motiv des Mannes. Beide Familien seien ursprünglich befreundet gewesen. Die Freundschaft sei aber in Streit umgeschlagen, erklärte ein Gerichtssprecher.
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Der 32-Jährige habe ein Messer mit einer 20 Zentimeter langen Klinge aus der Jacke gezogen und damit auf den Kopf des Älteren eingestochen, hieß es in der Anklage weiter. Dieser habe versucht, die Stiche mit den Händen abzuwehren. Er ging zu Boden und erlitt den Angaben zufolge eine zwölf Zentimeter lange Schnittverletzung vom Mundwinkel bis zum Ohr und einen weiteren sechs Zentimeter langen Schnitt am Kopf. Ein Fingerglied und ein Gesichtsnerv seien durchtrennt worden. Der Angeklagte habe so heftig zugestoßen, dass die Klinge vom Messergriff abbrach, sagte die Staatsanwältin.
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Ärzte retteten den 48-Jährigen durch eine Notoperation. Der mutmaßliche Täter flüchtete zunächst, die Polizei konnte ihn jedoch wenig später vor dem Wohnhaus der Familien festnehmen.
Die Anklage lautet auf versuchten Mord aus niedrigen Beweggründen in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung. Der Beschuldigte äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. „Mein Mandant wird sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht einlassen“, sagte sein Verteidiger. Die Strafkammer hat sieben weitere Verhandlungstermine bis zum 20. September angesetzt. (dpa/jek)