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Familie Häusser
  • Da war noch alles in Ordnung: Andreas und Janina Häusser mit ihren beiden kleinen Söhnen im Herbst vor zwei Jahren.
  • Foto: hfr

Mama ist tot: Hamburger Familie gerät in finanzielle Not

Seit dem 11. April ist bei Familie Häusser in Poppenbüttel nichts mehr, wie es war. Einer der vier Plätze am Esstisch bleibt unbesetzt, Mamas Betthälfte ist leer und das Gute-Nacht-Küsschen für die beiden Jungs (6 und 3 Jahre) gibt nur noch Papa. Für Vater und Söhne noch immer unbegreiflich: Mutter Janina ist tot. Gestorben mit nur 33 Jahren an Bauchspeicheldrüsen-Krebs. Zu dem schrecklichen Schmerz kommt nun auch eine finanzielle Notlage.

„Sie war die Frau meines Lebens“, sagt Andreas Häusser und seine Stimme bricht vor Schmerz. Zu frisch ist alles, was passiert ist. Die Frau, die er schon seit der Grundschulzeit kannte und mit der er seit sie beide 19 waren zusammen war – sie ist einfach nicht mehr da.

Mit Bauchschmerzen fing alles an

Begonnen hatte das Drama vor ziemlich genau einem Jahr mit Bauchschmerzen. Sie waren ungewöhnlich stark, so dass Janina zum Arzt ging. Doch der Mediziner schöpfte keinen Verdacht. „Sie war ja noch so jung!“, sagt Andreas Häusser. Mit der unbestimmten Diagnose „Verdauungsprobleme“ wurde Janina nach Hause geschickt. Sie biss die Zähne zusammen – und fuhr mit der Familie in den Urlaub.

Doch die Schmerzen wurden immer größer. Nach der Rückkehr aus dem Urlaub machten die Ärzte einen Bluttest. Ergebnis: stark erhöhte Tumormarker. „Wir hatten erst noch Hoffnung, denn man sagte uns, es könne auch eine Autoimmunerkrankung sein“, erinnert sich Andreas Häusser weinend.

Doch die Hoffnung währte nicht lange. Bei einer Computertomographie wurde ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse entdeckt. Und es kam noch schlimmer: Der Krebs hatte schon in den Bauchraum gestreut. „Die Ärzte sagten, es sei aussichtslos und gaben Janina noch drei bis sechs Monate“, so der verzweifelte Ehemann.

Mutter Janina (✝33) starb im Kreis ihrer Liebsten

Janina entschied sich dennoch für eine Chemotherapie. Sie wollte kämpfen. Für sich und für ihre Familie. Zwar ging der Tumor zurück. Aber die Metastasen breiteten sich dennoch weiter aus. Bald musste Janina Blut spucken. Die Lunge war befallen. Spätestens da war klar: Eine Chance auf Heilung gab es nicht mehr.

Mithilfe eines Familienpsychologen und Bilderbüchern wurden die Kinder auf das Schlimmste vorbereitet. „Der Kleine hat es noch nicht verstanden. Aber der Große ist mitgewachsen, je schlechter es Janina ging.“ Der Junge spürte, wenn seine Mutter Ruhe brauchte. Er blieb in ihrer Nähe, zeigte ihr seine Liebe und half seinem Vater bei der Pflege der Kranken.

Anfang April verschlechterte sich Janinas Zustand. Die Kinder kamen zu den Großeltern. Andreas Häusser brachte seine Frau ins Krankenhaus. „Die Ärzte sagten, das sei jetzt die letzte Station.“ Andreas war an ihrer Seite, als Janina starb. Auch ihre engsten Freundinnen waren dabei.

Die Kosten für die Medikamente und die Beerdigung fraßen ein großes Loch in die Familienkasse

Die waren es auch, die nun im Internet eine Spendenaktion bei GoFundMe ins Leben gerufen haben. Denn für Andreas Häusser ist der Tod seiner Frau nicht nur emotional, sondern auch finanziell eine Katastrophe. Erst vor Kurzem hatte das Paar eine Eigentumswohnung gekauft. Den Kredit zahlten die Chemielaborantin und der Kfz-Mechatroniker gemeinsam ab.

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Nun muss der 33-Jährige das alleine stemmen und sich gleichzeitig als Alleinerziehender um seine kleinen Kinder kümmern. Zwar kann Andreas Häusser bei der Betreuung auf die Unterstützung seiner Eltern und seiner Schwiegermutter zählen und auch sein Arbeitgeber zeigt sich äußerst verständnisvoll, dennoch macht der junge Witwer sich große Sorgen. „Der Zinsanstieg macht mir Angst“, sagt er.

Von den Ersparnissen ist nicht mehr viel übrig. Die Kosten für die Krebsbehandlung und die Beerdigung hätten ein großes Loch in die Kasse gerissen. Dabei möchte Andreas Häusser doch nun seinen Söhnen so gut es geht ein schönes Leben bieten. Im Herbst wird der Große eingeschult. „Es war der größte Wunsch meiner Frau, das noch mitzuerleben“, sagt Andreas Häusser. Es ist anders gekommen.

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