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Brötchen, Butter, „Kemm'sche Kuchen“: Ein traditionelles Ritual an Hamburger Frühstückstischen.
  • Brötchen, Butter, „Kemm'sche Kuchen“: Ein traditionelles Ritual an Hamburger Frühstückstischen.
  • Foto: Screenshot YouTube/Kemm Hamburg GmbH

Leere Regale: Hamburger Kult-Gebäck ist kaum noch zu bekommen

Brötchen aufschneiden, dick mit Butter beschmieren, „Kemm’sche Kuchen“ drauf und reinbeißen: Für viele Hamburgerinnen und Hamburger ist das ein seit Jahrzehnten wohlbekanntes und wohlschmeckendes Frühstücksritual. Doch aktuell macht sich das braune Gebäck rar in den Supermarktregalen.

Die Keks-Krise hat einen einfachen Hintergrund: Die Produktionskosten sind viel zu stark in die Höhe geschossen. Seit September werden schon keine „Kemm’schen Kuchen“ mehr in der Keksfabrik Parlasca aus Burgdorf bei Hannover produziert.

Kosten zu hoch: „Kemm’sche Kuchen“ stoppen Produktion

Zunächst hatte das „Abendblatt“ berichtet. Die Kosten seien „im hohen zweistelligen Prozentbereich gestiegen“, sagte Kemm-Geschäftsführer Jens Wohlrab der Zeitung. Doch die entsprechend angepassten Verkaufspreise würden sich im Handel nicht durchsetzen lassen.

Und so sind die kultigen Kekse aktuell in ganz Norddeutschland kaum noch in den Regalen zu finden. Obwohl das Geschäft in der Zeit vor Weihnachten als Hauptsaison gilt, hat das Unternehmen die Herstellung gestoppt. Zu groß sei das Risiko, dass Hunderttausende Packungen direkt vom Band in die Mülltonne wandern könnten.

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Geplant sei nun, die Produktion Mitte Dezember wieder anlaufen zu lassen. Das Unternehmen habe sich einen Plan einfallen lassen, um mit reduzierten Energiekosten wieder profitabel „Kemm’sche Kuchen“ zu backen. Kurz vor Weihnachten, aber spätestens bis zum Ende des Jahres könnten die ersten Tüten dann in den Verkauf gehen, hoffte Wohlrab.

Die Geschichte der „Kemm’schen Kuchen“ hat 1782 in Altona begonnen. Bäckermeister Johann Georg Kemm erfand das Gebäck, als er nach einer Methode suchte, um Lebkuchen länger haltbar zu machen. Die waren im heutigen Norddeutschland zwar schon gut bekannt, aufgrund der langen Transportwege aus dem Süden aber kaum verfügbar. Ähnlich wie Zwieback werden „Kemm’sche Kuchen“ doppelt gebacken. Als „Magenbrot“ dienten die Kekse aufgrund ihrer Gewürze einst sogar zur Versorgung von Patient:innen in Krankenhäusern.

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