Lange Schlangen: Warum es jetzt einen Mega-Ansturm auf den HVV gibt
Bis weit raus auf den Hachmannplatz staute sich am Wochenende die Warteschlange für die HVV-Servicestelle im Hauptbahnhof. Ein ähnliches Bild an den anderen Standorten in der Stadt. Noch dazu fielen der Online-Shop und die App für einige Zeit aus. Es zeigt sich: Nach Ablauf des 9-Euro-Tickets wird der Verkehrsverbund regelrecht überrannt – woran liegt das?
„Das Ende des 9-Euro-Tickets führt zu erhöhtem Kundenaufkommen, und derzeit sind unsere Servicestellen überlastet. Es können nicht alle Kundinnen und Kunden persönlich bedient werden.“ Dieser Warnhinweis prangt derzeit auf Deutsch und Ukrainisch auf der HVV-Website. Stattdessen sollten die Fahrgäste, so weit es geht, den Online-Shop nutzen – doch dieser war am Morgen des 1. September bereits abgestürzt, genau wie die App. Zunächst hatte „Nahverkehr Hamburg“ berichtet.
- Deutsch (Deutschland)
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Bis weit raus auf den Hachmannplatz staute sich am Wochenende die Warteschlange für die HVV-Servicestelle im Hauptbahnhof. Ein ähnliches Bild an den anderen Standorten in der Stadt. Noch dazu fielen der Online-Shop und die App für einige Zeit aus. Es zeigt sich: Nach Ablauf des 9-Euro-Tickets wird der Verkehrsverbund regelrecht überrannt – woran liegt das?
„Das Ende des 9-Euro-Tickets führt zu erhöhtem Kundenaufkommen, und derzeit sind unsere Servicestellen überlastet. Es können nicht alle Kundinnen und Kunden persönlich bedient werden.“ Dieser Warnhinweis prangt derzeit auf Deutsch und Ukrainisch auf der HVV-Website. Stattdessen sollten die Fahrgäste, so weit es geht, den Online-Shop nutzen – doch dieser war am Morgen des 1. September bereits abgestürzt, genau wie die App. Zunächst hatte „Nahverkehr Hamburg“ berichtet.
Nach 9-Euro-Ticket: Andrang an HVV-Servicestellen
So ungewöhnlich ist das allerdings gar nicht: Um den Monatswechsel gebe es tatsächlich regelmäßig ein höheres Kundenaufkommen und längere Wartezeiten, sagt HVV-Sprecherin Silke Seibel zur MOPO. Derzeit sei es aber auf jeden Fall mehr als sonst. Beim HVV unterscheide man zwei Gruppen: Die erste große Gruppe ist demnach die der Neukunden, die durch das 9-Euro-Ticket überhaupt erst auf den HVV gekommen seien und deshalb eine längere Beratung für ein Folge-Abo benötigten.
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Die zweite Gruppe ist die der Geflüchteten aus der Ukraine. „Diese sind seit ihrer Ankunft zunächst kostenlos, dann seit dem 1. Juni per 9-Euro-Ticket im HVV gefahren und brauchen nun erstmals ein Abo“, sagt Seibel.
Das Billig-Ticket hat offenbar einige von Hamburgs Bussen und Bahnen überzeugt. Am 1. September verkaufte der HVV allein online rund 60.000 Tickets. Laut Seibel lag der durchschnittliche Fahrkartenverkauf am 1. des Monats sonst nur bei etwa 50.000 – also um die 17 Prozent weniger.
9-Euro-Ticket-Boom: HVV verkauft viel mehr Tickets
Der extreme Run auf die Tickets machte sich jedenfalls am vergangenen Donnerstag auch im Online-System bemerkbar, das in den frühen Morgenstunden zusammenklappte. Die Zugriffszahlen waren laut HVV an diesem Tag viermal höher als noch am Vortag. „Dies führte zwischenzeitlich zu Verzögerungen und selten zu Verkaufsabbrüchen, aber auch in diesem Zeitfenster konnten Tickets gekauft werden“, betont Seibel.
Das Unternehmen habe seine Online-Kapazitäten zwar bereits aufgestockt – zu Beginn des 9-Euro-Tickets war das System ebenfalls kollabiert – scheinbar hat das aber immer noch nicht gereicht. Der HVV will weiter daran arbeiten.