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Wohnungen osterbekkanal
  • Luxuriöse Eigentumswohnungen am Osterbekkanal in Winterhude. Da ist schon mal ein hoher Kredit nötig.
  • Foto: Imago

Lage, Baujahr, Größe – Hamburger orientieren sich beim Wohnungskauf um

Die Bauzinsen stagnieren, die Preise für Häuser und Wohnungen sind gesunken. Dementsprechend müssen Kaufwillige geringere Kredite aufnehmen. Hamburg ist bei diesem Bundestrend in doppelter Hinsicht Ausreißer. Das ergibt die aktuelle Analyse des Immobilienfinanzierers Dr. Klein.

Deutschlandweit lag die Kredithöhe im abgelaufenen Jahr im Schnitt bei 324.130 Euro. Eine stolze Summe, aber zwei Jahre davor lag sie sogar bei 388.220 Euro. Ein Rückgang um 13 Prozent. In Hamburg ist die Entwicklung noch deutlicher. Hier liegt der Rückgang in der Kredithöhe sogar bei 16 Prozent. Nirgends sonst war er so massiv. So wurden im Jahr 2023 etwa 408.000 Euro im Schnitt aufgenommen, zwei Jahre früher waren es noch 534.500 Euro.

Allerdings ist Hamburg gleichzeitig immer noch das Land mit den höchsten Darlehen. Kein anderes Bundeslang überschritt im vergangenen Jahr noch die 400.000er Marke. Was natürlich auch mit der Lage als Stadtstaat zu tun hat. Andere teure Städte liegen in großen Bundesländern und werden von den günstigeren Preisen in der Fläche relativiert.

Kredite für Wohnungen: Hamburg noch immer Spitzenreiter

„Hamburg ist ein teures Pflaster“, sagt Frank Lösche, Spezialist für Baufinanzierung bei Dr. Klein in Hamburg. „In der Vergangenheit ist es im Hamburger Immobilienmarkt preislich zu einigen Übertreibungen gekommen, die jetzt wieder korrigiert werden.“

Das erkläre die hohe Darlehenssumme sowie den ebenso hohen Rückgang aber nur zum Teil. Hier sieht der Finanzierungsexperte zwei weitere Erklärungsansätze: „In Hamburg leben viele Menschen, denen es finanziell sehr gut geht. Oftmals benötigen sie keine Finanzierung über die Bank, da ausreichend Eigenkapital vorhanden ist. Oder sie nehmen lediglich eine Kreditsumme von bis zu 60 Prozent des Kaufpreises auf, um sich die besten Konditionen zu sichern.“

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Weniger wohlhabende Menschen hingegen passten ihr Kaufverhalten an. „Die Anzahl der Käufe hat sich kaum verändert“, so Lösche, „aber die Lage, das Baujahr oder die Größe der Immobilien, die gekauft werden. Viele Familien ziehen ins Umland, nach Schleswig-Holstein oder Niedersachsen, um sich den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können.“

Die niedrigsten Darlehenshöhen gibt es in Sachsen-Anhalt. Dort sank die Höhe der Kreditsumme für Immobilien innerhalb eines Jahres von 252.340 Euro auf 224.090 Euro, ein Minus von elf Prozent. Käufer nehmen hier laut Dr. Klein bereits seit Jahren im Bundesvergleich die niedrigste Darlehenssumme für ihr Eigenheim auf.

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