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Oliver Kowalski (33) hält seine kleine Tochter auf dem Arm
  • Familienvater Oliver Kowalski (33) braucht dringend eine Stammzellenspende.
  • Foto: hfr

Krankheit kann jeden treffen: Oliver läuft die Zeit davon

Hauskauf, Hochzeit, Nachwuchs: Oliver Kowalski (33) hatte gerade die größten Meilensteine für sein persönliches Glück gelegt und freute sich auf die Zukunft, da stellte die Diagnose MDS das Leben des Familienvaters plötzlich auf den Kopf. Seine Krankheit ist extrem selten, doch sie kennt weder Alter noch Geschlecht – und es gibt nur eine Therapie auf der Welt, die ihn vor dem Tod bewahren kann.

Oliver Kowalski ist ein dynamischer junger Mann. Er ist hochgewachsen, schlank, spielt leidenschaftlich gerne Darts und Futsal im Ligabetrieb. Gerade ist der gebürtige Billstedter mit seiner Frau nach Barmstedt gezogen, hat ein Haus gekauft und eine Tochter bekommen.

Er pendelt nach Hamburg, wo er bei der Hochbahn arbeitet. Auch seine Frau hat nach dem Mutterschutz wieder angefangen zu arbeiten. „Wir waren gerade fertig mit allem“, sagt er und lacht etwas. „Da kam die Horrornachricht.“ 

Nach seinem Vater: Auch Oliver erkrankt am MDS

Ausgerechnet die Krankheit seines Vaters war Oliver Kowalskis Glück im Unglück. Denn bei diesem wurde vor sieben Jahren das Myelodysplastische Syndrom (MDS) festgestellt, eine Vorstufe von Leukämie. „Er ist 74, hat viele Vorerkrankungen und seine Chancen standen extrem schlecht – auch, weil die Krankheit erst spät entdeckt wurde“, sagt Oliver Kowalski.

MDS ist nur durch eine Stammzellenspende heilbar. Bekommt man die nicht, entwickelt sie sich früher oder später zu akutem Blutkrebs. „Sie gaben meinem Vater nur zehn Prozent Überlebenswahrscheinlichkeit“, so Kowalski.

Oliver Kowalski (33) hat gerade eine schockierende Diagnose erhalten. Florian Quandt
Oliver Kowalski (33) hat gerade eine schockierende Diagnose erhalten.
Oliver Kowalski (33) hat gerade eine schockierende Diagnose erhalten.

Wie durch ein Wunder wurde der passende Spender gefunden und der Vater überlebte. Auch der heute 33-Jährige wurde auf seine Spendenfähigkeit überprüft – und dabei Auffälligkeiten in seinem Blutbild festgestellt. „Noch war das kein Grund zur Sorge, aber ab diesem Zeitpunkt musste ich regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen“, sagt Oliver Kowalski.

Im Dezember 2022 dann die ernüchternde Nachricht: Die Werte haben sich verschlechtert, eine Stammzellenspende ist dringend notwendig. Nur vier von 100.000 Deutschen erkranken an MDS. Aber die Krankheit macht vor keinem Geschlecht oder Gesundheitszustand halt – und ist eine tickende Zeitbombe.

Jung, sportlich, aktiv: Eigentlich geht es Oliver Kowalski (33) gut. Florian Quandt
Jung, sportlich, aktiv: Eigentlich geht es Oliver Kowalski (33) gut.
Jung, sportlich, aktiv: Eigentlich geht es Oliver Kowalski (33) gut.

„Wenn ich die Spende nicht demnächst bekomme, kann das schnell gefährlich bis tödlich werden“, sagt der junge Vater. „Es gibt sonst keine Therapie.“ Die Krankheit seines Vaters und die damit verbundenen Kontrollen verschafften ihm wertvolle Zeit für die Suche nach einem Stammzellenspender.

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Im Moment versuchen seine Frau und er stark zu sein, während er seinen Nachlass regelt, sein Testament schreibt, „falls es schiefgeht“, und Arzttermine hat. „Ich habe kaum Zeit zum Nachdenken“, sagt er. MDS-Symptome – Müdigkeit, Abgeschlagenheit – hat er noch nicht, sodass er seinem Sport, solang es geht, nachgehen will. „Eine Registrierung bei der DKMS ist ganz einfach“, sagt Oliver Kowalski.

„Wichtig ist, dass man seine Daten bei Umzügen und Hochzeiten immer aktualisiert, dass vergessen viele. Und: Nur in zehn Prozent der Spenden-Fälle wird Knochenmark entnommen. Oft reicht eine einfache Blutentnahme. Die Sorgen sind also meist völlig unbegründet.“ 

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