Krankenstand in Hamburgs Kitas auf neuem Höchstwert
Der Krankenstand bei den Angestellten in Hamburger Kitas ist auf einem neuen Höchststand. Das geht aus einer Auswertung von Zahlen einer großen Krankenkasse hervor. Demnach sind neben Atemwegsleiden auch immer häufiger psychische Erkrankungen die Ursache.
Nach 7,6 Prozent (bundesweit: 8,3 Prozent) im Jahr 2022 lag der Anteil von kranken Erziehern im Jahr 2023 schon bei 8,6 Prozent, wie die Krankenkasse AOK Rheinland/Hamburg nach Auswertung der Daten von 17.000 Versicherten bekannt gab. Das bedeutet, dass im vergangenen Jahr täglich mehr als acht Erzieher von 100 Beschäftigten im Betrieb ausfielen.
Vier psychische Leiden unter den Top-10-Erkrankungen
Demnach seien die häufigsten Ursachen weiterhin Atemwegserkrankungen. Sie verursachen 23,4 Prozent der krankheitsbedingten Fehltage. Unter den Top-10-Diagnosen sind aber auch vier psychische: depressive Episoden, Belastungs- und Anpassungsstörungen, rezidivierende depressive Störungen und andere Angststörungen.
„Fast jede und jeder vierte Beschäftigte in einer Kindertagesstätte fiel 2023 wegen einer dieser Diagnosen aus. Im Branchenvergleich wurden lediglich Pflegekräfte noch öfter wegen psychischer Erkrankungen krankgeschrieben“, so die AOK.
Das könnte Sie auch interessieren: Elend in Hamburger City: Jetzt muss die Kita sogar mit Stacheldraht gesichert werden
„Erzieherinnen und Erzieher sind mit Herzblut und Engagement in ihrem Beruf tätig und haben die wichtige Aufgabe, unsere Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu fördern“, so Sabine Deutscher, Vorstandsmitglied der AOK Rheinland/Hamburg.
„Der gravierende Fachkräftemangel hat zu einer enormen Arbeitsverdichtung in den Kindertagesstätten geführt – mit großen Auswirkungen auf die Gesundheit der Mitarbeitenden. Hier muss dringend gegengesteuert werden. Ein nachhaltiges Betriebliches Gesundheitsmanagement ist ein Baustein, um die individuellen Schutzfaktoren der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stärken und ihre Gesundheit zu erhalten.“ (prei)