Kokain-Prozess in Hamburg: Harte Strafen für Schmuggler
In einem Prozess um den Schmuggel von 2,3 Tonnen Kokain hat das Landgericht Hamburg am Montag zwei Männer zu langen Haftstrafen verurteilt. Ein 60-jähriger Gemüsehändler aus Köln wurde wegen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge und Beihilfe zum Drogenhandel schuldig gesprochen und bekam elf Jahre Gefängnis. Der gleichaltrige Buchhalter der Firma wurde wegen Beihilfe zur Einfuhr und zum Handel mit Betäubungsmitteln zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Nach Feststellung des Gerichts hatten 2332 Kilogramm Kokain, verborgen in drei Containern mit Dosenspargel, im Sommer 2022 von Peru über Hamburg in die Niederlande geliefert werden sollen. Die beiden türkischen Angeklagten waren mehrere Monate zuvor von einem Hintermann auf dem Kölner Großmarkt angesprochen worden und hatten zunächst eine Probelieferung vereinbart. Vor der eigentlichen Drogenlieferung informierten die peruanischen Behörden ihre deutschen Kollegen. Der Zoll fing die Ladung im Hamburger Hafen ab und tauschte das Rauschgift gegen einen Ersatzstoff mit Katzenstreu aus. Dann fuhr ein verdeckter Ermittler den Lastwagen mit zwei Containern nach Köln.
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Die beiden Angeklagten sorgten nach Angaben der Vorsitzenden Richterin Marayke Frantzen dafür, dass die Fracht umgehend in Richtung Rotterdam weitertransportiert wurde. Doch schon beim Umladen zeigten sich die Abnehmer bei einer Prüfung der vermeintlichen Kokainlieferung skeptisch. Noch am selben Tag hätten die Angeklagten aus den Niederlanden die Nachricht bekommen, dass unter den Spargeldosen kein Kokain gewesen sei. Die beiden Kölner Gemüsehändler sollten trotzdem für ihre Dienste bezahlt werden, doch dazu kam es nicht mehr. Die Ermittler nahmen die beiden Männer fest. (dpa/mp)