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Die Köhlbrandbrücke im Sonnenuntergang. Sie soll abgerissen werden – doch nun wankt die Planung für den neuen Tunnel (Symbolbild).
  • Die Köhlbrandbrücke soll abgerissen werden – doch ob ein neuer Tunnel kommt, ist fraglich. (Archivbild).
  • Foto: imago/Westend61

Köhlbrandbrücke soll bleiben: „New York reißt die Brooklyn Bridge ja auch nicht ab“

Einem vor kurzem aufgetauchten Gutachten zufolge müsste die Köhlbrandbrücke gar nicht abgerissen werden. Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) spricht sich nun dafür aus, einen möglichen Erhalt des in die Jahre gekommenen Wahrzeichens im Hafen erneut zu prüfen. Das kommt nicht überall gut an.

Wenn ein 15 Jahre altes Gutachten der Hafenbehörde, über das die „Zeit“ jüngst berichtet hatte, dies als möglich erachtet habe, „sollte man durchaus noch einmal prüfen, ob ein Erhalt der Köhlbrandbrücke nicht doch möglich ist“, sagte Kerstan dem „Abendblatt“. „Das ist jedenfalls meine Privatmeinung.“

Kerstan: Hamburg sollte Köhlbrandbrücke nicht einfach abreißen

So ein Wahrzeichen sollte man nicht einfach abreißen. „New York und San Francisco reißen Brooklyn Bridge und Golden Gate Bridge ja auch nicht ab, weil sie zu alt sind“, sagte Kerstan.

Hansjörg Schmidt, Chef der SPD Hamburg-Mitte und Abgeordneter in der Bürgerschaft, übte am Sonntagabend Kritik am Kerstan-Vorstoß. „Der selbsternannte Wirtschaftssenator“, schrieb Schmidt auf X, „sollte vielleicht wissen, dass es bei der Köhlbrandbrücke immer auch um die Durchfahrtshöhe geht.“ Und weiter: „Eine ‚Privatmeinung‘ auf Basis eines veralteten Gutachtens ist auch nicht gerade umsichtig.“

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Der Senat geht bislang von einer Ersatzlösung aus. Aktuell werden die Planungen noch einmal überarbeitet. Grund war ein erheblicher Preisanstieg bei der Tunnelvariante, auf die man sich bereits festgelegt hatte, – wegen zunächst nicht bekannter Schwierigkeiten mit dem Untergrund, durch den der Tunnel führen soll. Im Mai hatte die Wirtschaftsbehörde die Kosten mit 5,31 Milliarden Euro angegeben und zugleich angekündigt, nach jahrelanger Bevorzugung des Tunnelprojekts wieder den Bau einer neuen Brücke prüfen zu wollen.

Zugleich sprach sich Kerstan gegen den Bau der A26 Ost aus, der im rot-grünen Koalitionsvertrag vereinbart ist. Die neue Autobahn sei nicht mehr zu rechtfertigen, sagte er. „Man darf nicht extrem teure, klima- und umweltschädliche Infrastrukturen für Hafen und Verkehre bauen, die man vielleicht in dieser Form gar nicht mehr brauchen wird.“ (dpa/mp)

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