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Eine Krankenpflegerin kümmert sich um einen Corona-Patienten auf der Intensivstation (Symbolbild).
  • Aufgrund der angespannten Personallage in Krankenhäusern wird über eine Aufhebung der Isolationspflicht diskutiert. (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa/Fabian Strauch

Klinik-Krise: Muss auch Hamburg bangen?

Verschobene OP-Termine, überfüllte Intensivstationen und zu wenig Pflegepersonal: Die Zustände in den Kliniken in Großbritannien und den Niederlanden sind besorgniserregend. Kommt das auch auf Hamburg und Schleswig-Holstein zu?

Die Lage in den beiden europäischen Ländern ist ernst: In den Niederlanden nahm die Zahl der Corona-Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen so stark zu, dass erneut Operationen abgesagt werden mussten. Etwa 80 Prozent dieser Patienten sind ungeimpft. In Großbritannien kommen fast täglich 1000 Krankenhauseinweisungen hinzu.

Lockerungen offenbar für volle Intensivstationen verantwortlich

Was die Niederlande und Großbritannien gemeinsam haben: Es gelten kaum noch oder gar keine Corona-Regeln. In den Niederlanden sieht das Reichsinstitut für Gesundheit und Umwelt (RIVM) einen direkten Zusammenhang zwischen der Situation in den Krankenhäusern und den Lockerungen vor drei Wochen. Seitdem gibt es keine Abstandsregeln mehr, Masken müssen nur noch im öffentlichen Nahverkehr getragen werden. In Großbritannien wurden am 19. Juli mit dem „Freedom Day“ alle Corona-Beschränkungen aufgehoben.

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Erwartet uns in den nächsten Wochen ein ähnliches Szenario? Hamburgs Kliniken rechnen vorerst nicht damit. „Bei uns ist die Lage derzeit normal. Wir sind zwar in Hamburg auch maßgeblich an der Behandlung von Corona-Erkrankten beteiligt, aber Einschränkungen für andere Patient:innen gibt es dadurch nicht“, erklärte Dr. Franz Jürgen Schell, medizinischer Sprecher der Asklepios-Kliniken, gegenüber der MOPO. Es gebe genügend Pflegepersonal, und alle vorgesehenen Operationen würden planmäßig durchgeführt. Auf eine Änderung der Lage deute derzeit nichts hin.

Kliniken: So ist die Lage in Hamburg, Kiel und Lübeck

Am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) ist die Situation ähnlich stabil. In den vergangenen Wochen habe die Zahl der Corona-Patienten auf der Intensivstation relativ unverändert bei sechs bis acht gelegen. „Operationen müssen wir in der Regel nicht verschieben“, so Sprecherin Saskia Lemm zur MOPO.


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Auch in Schleswig-Holstein herrscht Normalbetrieb: In den Universitätskliniken in Kiel und Lübeck gibt es derzeit gerade mal fünf Corona-Patienten, wie Sprecher Oliver Grieve auf MOPO-Nachfrage mitteilte. Von jeweils 120 Intensivbetten seien in Kiel derzeit 31 und in Lübeck 27 frei. Und falls es doch mehr wird? „Wir sind gut vorbereitet“, versichert Grieve. Fehlende Pflegekräfte seien eher ein grundsätzliches Thema – nichts, was derzeit mehr als sonst zu Buche schlage.

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