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Noch wird die Booster-Impfung von der Ständigen Impfkommission hauptsächlich für Menschen über 70 empfohlen. (Symbolbild)
  • Bald will die Ständige Impfkommission das Boostern für alle empfehlen. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Kahnert

Kein Booster für alle: Harte Kritik an Hamburger Senat

Boostern, oder (noch) nicht Boostern – das ist derzeit die Frage. In Hamburg lautet die Antwort bislang: Nicht boostern, zumindest einen Großteil der Menschen. Die Linke fordert nun ein Umdenken und verweist auf Bremen und Berlin.

Die Sozialbehörde operiert strikt nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), die den Booster bislang nur für über 70-Jährige und einzelne Berufsgruppen vorsieht. An öffentlichen Impfstellen bekommen also nur diese Gruppen auch ihre Booster-Impfung. Lediglich beim Hausarzt besteht die Möglichkeit, sich ein drittes Mal impfen zu lassen – wenn der denn entgegen der nicht rechtlich bindenden Stiko-Empfehlung impft. 

Hamburg: Corona-Booster noch nicht für alle

Andere Bundesländer wie zum Beispiel Bremen und Berlin handhaben dies anders. Dort pfeift die Politik auf die Stiko-Empfehlung und impft einfach alles und jeden, der oder die sich boostern lassen möchte. Dass Bremen bislang nicht allzu viel bei seiner Impfkampagne falsch gemacht hat, beweisen die Zahlen: In keinem Bundesland ist die Impfquote mit 79,2 Prozent so hoch wie dort. 


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Grund genug für Hamburgs Linke, um das Vorgehen der Sozialbehörde und des Senats zu kritisieren und für das Bremer Modell zu werben. „Der Senat hält stur an der Stiko-Empfehlung fest und boostert im Vergleich zu Bremen oder Berlin im Schneckentempo. Das ist unverantwortlich und gefährlich! Stattdessen sollten alle Hamburger:innen bereits fünf Monate nach der letzten Impfung persönlich angeschrieben und zu einer Auffrischungsimpfung eingeladen werden“, fordert der gesundheitliche Sprecher der Linksfraktion, Deniz Celik.

Angesichts der explodierenden Infektionszahlen müsse dringend gehandelt werden. Hamburg belegt derzeit mit 73 Prozent vollständig Geimpften Rang 3 im Bundesländervergleich, wenn es um die Impfquote geht.

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Kritik kam auch von der Lehrergewerkschaft GEW, die ein Angebot zur Booster-Impfung für alle pädagogischen Beschäftigten in Hamburg verlangt – und zwar in Schulen, Kitas, Hochschulen sowie in der Weiterbildung. „Statt auf den Stiko-Empfehlungen zu beharren, sollten (…) alle, die wollen, eine sogenannte Booster-Impfung bekommen“, sagte Hamburgs GEW-Chef Sven Quiring. Ähnlich äußerte sich der Alternative Wohlfahrtsverband SOAL mit Blick auf die Kita-Beschäftigten.

Hamburger Linke Linke fordert Booster-Impfung für alle

Die Sozialbehörde, die sich während der Corona-Pandemie treu an die Stiko-Empfehlungen gehalten hat, will vom bisherigen Vorgehen nicht abrücken. Auf MOPO-Nachfrage hieß es, dass man sich weiter an die bisherige Empfehlung halte. Käme eine neue, würde man umdisponieren. Die Stiko berät derzeit darüber, ob man die Booster-Impfung auch für weitere Altersgruppen öffnen will. (fkm/dpa)

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