Ein Mann steht vor einem Zeitschriften-Regal in Hamburg
  • Ein Mann steht vor einem Zeitschriften-Regal in Hamburg.
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Kahlschlag bei Hamburger Verlag: Für dieses Magazin könnte es doch weitergehen

Der angekündigte Kahlschlag bei Gruner+Jahr hat diese Woche für eine Schockwelle in der deutschen Verlagswelt gesorgt. Der Medienkonzern RTL, zu dem Gruner+Jahr jetzt gehört, will 23 Zeitschriften einstellen. Zumindest für eins der vom Aus bedrohten Magazine gibt es jetzt doch noch Hoffnung.

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, wird die Einstellung des Geschichtsmagazins „Geo Epoche“ noch einmal überdacht. Ein RTL-Sprecher bestätigte am Samstag entsprechende Überlegungen: „Wir bestätigen, dass die Geschäftsführung von RTL Deutschland noch einmal prüfen wird, ob und wie es mit dem Titel „Geo Epoche“ weitergehen könnte.“

Neue Hoffnung: Geht es für „Geo Epoche“ doch weiter?

Am Dienstag hatte das noch ganz anders ausgesehen. Da hatte RTL-Chef Thomas Rabe mitgeteilt, dass 23 Zeitschriften – darunter neben „Geo Epoche“ auch „Geo Wissen“, „Geo Saison“, „Barbara“, „Guido“ und viele weitere – eingestellt werden. Zur Begründung hieß es, man wolle sich stattdessen auf Kernmarken konzentrieren und deren digitalen Ausbau vorantreiben. Das hatte zu Protest bei Mitarbeitern am Standort Hamburg geführt.

Auch der Redaktionsleiter von „Geo Epoche“, Joachim Telgenbüscher, hatte die Maßnahme in der MOPO scharf kritisiert: „Dass es uns trifft, hätten wir nicht erwartet“, so Telgenbüscher. „Wir sind fassungslos.“ Das Geschichtsmagazin sei profitabel und erfülle in der aktuellen weltpolitischen Lage eine wichtige Rolle: „Es braucht solche Titel, die die historischen Hintergründe auf unterhaltsame Weise beleuchten“, so Telgenbüscher zur MOPO. Die gerade erschienene Ausgabe beschäftigt sich mit Verschwörungstheorien.

RTL will nur das Aus von „Geo Epoche“ überprüfen

Telgenbüscher hatte seine Kritik auch auf der Betriebsversammlung bei Gruner+Jahr anlässlich des Kahlschlags deutlich gemacht. Offenbar zeigte das Wirkung. Nach RTL-Angaben wird jedoch nur bei „Geo Epoche“ das Aus noch einmal überprüft. Nicht aber das der anderen betroffenen Zeitschriften.

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Einen Zeithorizont nannte RTL für die „Geo Epoche“-Prüfung nicht.

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