x
x
x
Polizeistreife am Jungfernstieg (Symbolfoto).
  • Polizeistreife am Jungfernstieg (Symbolfoto).
  • Foto: dpa

Kriminalität am Jungfernstieg: Festgenommener (18) gilt als „Intensivtäter“

Der 18-Jährige gilt seit fast zwei Jahren als Intensivtäter: Nach der Verhaftung eines mutmaßlichen Anführers einer Hamburger Jugendgang fordert die CDU-Bürgerschaftsfraktion ein noch härteres Vorgehen der Polizei.

„Der Jungfernstieg in Hamburg sollte eine Flaniermeile sein. Doch das Bild wird von zahlreichen Straftaten, die überwiegend von jungen Männern begangen werden, getrübt“, so Fraktionschef Dennis Thering. Der Rechtsstaat müsse der Jugendgang, deren Mitglieder als äußerst gewalttätig gälten, mit aller Härte entgegentreten. „Der Senat aus SPD und Grünen kann sich von denen nicht länger auf der Nase rumtanzen lassen“, betonte Thering.

18-Jähriger in U-Haft – seit zwei Jahren gilt er als Intensivtäter

Am 9. April hatte die Polizei einen 18-Jährigen festgenommen. Der junge Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft, wie der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion erklärte. Ihm werde schwerer Raub, gefährliche Körperverletzung, Nötigung, Bedrohung und in einem weiteren Verfahren Drogenhandel vorgeworfen. Der Landesbetrieb Verkehr sei im Bereich Fahrerlaubnis mit dem Beschuldigten befasst gewesen. Seit dem 17. Mai 2022 gelte er als Intensivtäter.

Auch Beamte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit waren an der Festnahme des 18-Jährigen beteiligt. Marius Röer
Auch Beamte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit waren beteiligt.
Auch Beamte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit waren an der Festnahme des 18-Jährigen beteiligt.

Der Afghane war den Angaben zufolge vor achteinhalb Jahren, im September 2015, als Kind ins Bundesgebiet eingereist. Er sei anerkannter Flüchtling nach der Genfer Flüchtlingskonvention, hieß es. Über einen möglichen Widerruf seiner Anerkennung habe das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu entscheiden.

Am Tag der Verhaftung hatte die Polizei auch Wohnungen in den Stadtteilen Billstedt, Eidelstedt, Finkenwerder, Stellingen, Tonndorf, Rahlstedt und Wandsbek sowie in Berlin durchsucht. Die Ermittler suchten dabei unter anderem nach Waffen, Drogen, Dealgeld und Handys. Die Beweismittel seien zum Teil auch gefunden worden.

Die sogenannte 315er-Gang hat sich nach einem Treffpunkt in einem Parkhaus im Stadtteil Jenfeld benannt. Laut Zeugenaussagen soll die Gruppierung Jugendliche mit dem Verkauf von Drogen beauftragen. Einzelne „315er“-Mitglieder seien bereits mit Drogen- und Gewaltdelikten polizeilich in Erscheinung getreten.

Das könnte Sie auch interessieren: „315er“ und „1920er“: Das sind die Gewaltgangs vom Jungfernstieg

Um die Jugendkriminalität am Jungfernstieg zu bekämpfen, hatte die Hamburger Polizei im Juni vergangenen Jahres die „Ermittlungsgruppe Alster“ gegründet. Am vergangenen 11. April nahmen die Ermittler einen 18-Jährigen in Rahlstedt fest. Der Ghanaer sitzt seitdem in Haft. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft vor, im Januar einen Raub in einer Einkaufspassage in der Innenstadt begangen zu haben. Er soll aber kein Mitglied der „315er“-Gang sein, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp