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Die Turmbläser Horst Huhn (r.) und Josef Thöne schauen aus einem Fenster im Turm der Hauptkirche St. Michaelis.
  • Die Turmbläser Horst Huhn (r.) und Josef Thöne schauen aus einem Fenster im Turm der Hauptkirche St. Michaelis.
  • Foto: Christian Charisius/dpa

Jahrhundertealte Tradition: Fans sammeln Spenden für „Hamburgensie“ vom Michel

Der Hamburger Michel ist nicht nur die berühmteste Kirche der Hansestadt. Sie bewahrt zudem eine jahrhundertealte Tradition: Zwei Turmbläser, die fast jeden Morgen und jeden Abend Chörale in alle vier Himmelsrichtungen trompeten. Nun wurden dafür Spenden gesammelt.

Sie spielen an 365 Tagen im Jahr: Die derzeitigen Turmbläser des Hamburger Michels sind seit drei Jahrzehnten unermüdlich im Einsatz. Die jahrhundertealte Tradition wird seit Jahren über Spenden finanziert. Zum 30-jährigen Dienstjubiläum der beiden Trompeter Horst Huhn und Josef Thöne im vergangenen Jahr hatte die Stiftung St. Michaelis um Spenden für die Turmbläser geworben – und ist bislang auf eine gute Resonanz gestoßen.

Die Turmbläser gehören zum Hamburger Michel dazu – seit 300 Jahren schon

„Wir haben bereits 17.710 Euro an Spenden erhalten“, sagt Michael Kutz, Geschäftsführer der Stiftung St. Michaelis. Das Spendenziel liegt bei 20.000 Euro. So hoch ist das Honorar der Türmer pro Jahr. „Das sind 88 Euro pro Tag, 44 Euro pro Turmblasen und elf Euro pro Choral und Himmelsrichtung“, sagt eine Michel-Sprecherin dazu. Die Michel-Türmer steigen für ihren weltberühmten Nebenjob an 365 Tagen 678 Mal auf den Turm und spielen 2712 Choräle in alle vier Himmelsrichtungen.

Turmbläser im Michel: Horst Huhn spielt aus dem Westfenster bei seinem Einsatz im siebten Boden des Kirchturms. Christian Charisius/dpa
Turmbläser im Michel: Horst Huhn spielt aus dem Westfenster bei seinem Einsatz im siebten Boden des Kirchturms.
Turmbläser im Michel: Horst Huhn spielt aus dem Westfenster bei seinem Einsatz im siebten Boden des Kirchturms.

„Das Projekt gehört einfach zum Michel dazu. Seit 300 Jahren schon. Das wollen wir natürlich erhalten. Die Choräle berühren die Menschen“, sagt Kutz dazu. Viele Touristen seien oft erst kurz verunsichert, wenn morgens oder abends die Trompetentöne aus dem Michel-Turm erklingen. „Und dann lächeln sie.“

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Türmer und Turmbläser gibt es in Deutschland nur noch in wenigen Städten. Die „Hamburgensie“ vom Michel wird von zahlreichen Reiseführern als wichtiges Reiseziel empfohlen. (dpa)

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