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Schüler
  • Der Nahost-Konflikt wird nach den Herbstferien auch in Hamburgs Klassenzimmern Thema sein (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Nahost-Konflikt: So werden Hamburgs Lehrer jetzt vorbereitet

Dicker Rauch über einer Klinik in Gaza, Raketeneinschläge und verzweifelte Menschen, die von Terroristen verschleppt werden: Die Bilder und Nachrichten aus dem Nahost-Krieg sind schwer zu ertragen und sorgen überall auf der Welt für Diskussionen. Besonders an Schulen, wo unterschiedliche Kulturen und Perspektiven aufeinandertreffen, befürchten Experten Konflikte. In Hamburg sind die Schülerinnen und Schüler aktuell in den Herbstferien – für die Zeit danach trifft das Landesinstitut für Lehrerbildung nun Vorbereitungen.

Das Landesinstitut hat in seinem aktuellen Newsletter einen Leitfaden für Lehrende im Umgang mit dem Nahost-Konflikt herausgegeben und positioniert sich klar: „Wir verurteilen den Terror-Angriff auf Israel durch die Hamas aufs Schärfste.” Es gelte jetzt, im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern zu sein und bei Grenzüberschreitungen einzugreifen.

Nahost-Konflikt: Wie mit Kindern darüber sprechen?

„Denn dieser Konflikt bringt es mit sich, dass unterschiedliche Formen der Betroffenheit und der emotionalen Involviertheit zum Tragen kommen”, so das Landesinstitut. Antisemitische Vorfälle sollten unbedingt ernst genommen und konsequent bearbeitet werden.

Dass die Stimmung an den Schulen in Deutschland aufgeladen ist, zeigt auch ein Vorfall aus Berlin in der vergangenen Woche: Ein Lehrer und ein 15-jähriger Schüler eines Gymnasiums waren in eine Schlägerei geraten, weil ein Mitschüler eine Palästina-Flagge trug.

Hamburger Lehrer sollen Haltung zeigen

Das Landesinstitut rät dazu, das Thema Nahost-Konflikt in den Klassen auf jeden Fall anzusprechen und Raum für Verständnisfragen anzubieten. Auf Hass-Äußerungen sollten Lehrkräfte nicht emotional reagieren, aber Haltung zeigen.

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Gleichzeitig wird empfohlen, klar gegen Antisemitismus vorzugehen und jüdische Schülerinnen und Schüler sowie Kolleginnen und Kollegen zu schützen. Wenn entsprechende Äußerungen gegenüber Betroffenen fallen, könne dies Konsequenzen von einer Klassenkonferenz über Elterngespräche bis zu einem Schulverweis nach sich ziehen.

Fredrik Dehnerdt von der Bildungsgewerkschaft GEW begrüßt gegenüber der MOPO die Empfehlungen des Instituts: „Es ist wichtig Positionen auszutauschen, ohne verletzend zu werden“, sagt er. „Wir finden es gut, dass das Landesinstitut für Lehrerbildung hier schnell reagiert hat.“

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