• Der inzwischen gelöschte Tweet von Tom Radke.
  • Foto: Screenshot Twitter

Irrer Holocaust-Vergleich: Linke will Politiker loswerden – so reagiert der 18-Jährige

Einsicht sieht definitiv anders aus! Trotz seines heftig kritisierten Holocaust-Vergleichs will der Hamburger Nachwuchspolitiker Tom Radtke (18) bei den Linken bleiben. Entsprechend habe sich der 18-Jährige bei einem Treffen mit dem Landesvorstand am Mittwochabend geäußert, so Landesgeschäftsführer Martin Wittmaack.

Dabei hatte die Parteiführung bereits ein Ausschlussverfahren angekündigt. Hintergrund waren verstörende Wortbeiträge des 18-Jährigen in den sozialen Netzwerken: Am 75. Jahrestag der Auschwitz-Befreiung hatte Tom Radtke den Klimawandel mit dem Holocaust verglichen, unter anderem davon gesprochen, dass die Nazis mit ihren Panzern zu den größten Klimasündern gezählt hätten.

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Hamburg: Holocaust-Vergleich: Linke will Politiker loswerden – der reagiert

Dass die Posts auf seinen Social-Media-Accounts von ihm stammten, habe der Schüler nicht bestritten, so Wittmaack. Trotz einer Welle der Empörung dauerte es mehr als einen Tag, bis Radtke seine Beiträge gelöscht hatte. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Parteiführung den 18-Jährigen aber bereits dazu aufgefordert, seine Kandidatur für die Bürgerschaftswahl am 23. Februar zurückzuziehen.

Tom Radtke kandidiert für die Linke auf Listenplatz 20 für die Bürgerschaft.

Tom Radtke kandidiert für die Linke auf Listenplatz 20 für die Bürgerschaft.

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Linke Hamburg

Dazu, ob er von Platz 20. der Landesliste zurücktreten werde, habe Radtke sich noch nicht geäußert, sagte Wittmaack. „Es war das erste Mal, dass wir überhaupt mit ihm ein Gespräch Auge in Auge führen konnten.“ Über das weitere Vorgehen werde der geschäftsführende Landesvorstand im Laufe des nun angestoßenen Gesprächsprozesses entscheiden.

Hamburg: Tom Radtke kann weiterhin gewählt werden

Klar ist: Tom Radtke bleibt wählbar. Die Wahlunterlagen sind längst gedruckt. „Auf den Wahlprozess selbst hat die Forderung keinen Einfluss“, so Wittmaack. Radtke könne lediglich selbstständig auf sein Mandat verzichten – wenn er denn überhaupt genügend Wählerstimmen erhalten würde.

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Die Gunst seiner Partei hat er jedenfalls verloren. Die Linken-Landessprecher Olga Fritzsche und David Stoop hatten den Holocaust-Vergleich als „unsägliche Relativierung und Instrumentalisierung“ verurteilt und die Zusammenarbeit mit Radtke für beendet erklärt. Diese Haltung sei am Mittwochabend vom Landesvorstand bestätigt worden, sagte Witmaack. Radtke habe dies zur Kenntnis genommen und gesagt, dass er in der Partei bleiben wolle. (mps/dpa)

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