Inzidenz explodiert: Werden Hamburgs Krankenhäuser langsam nervös?
Innerhalb weniger Wochen ist Hamburg vom Corona-Musterschüler zum Omikron-Spitzenreiter geworden. Die Zahlen legen nahe, dass Omikron inzwischen die dominierende Variante in der Hansestadt ist. Was bedeutet das für die Krankenhäuser? Die MOPO hat bei den größten Hamburger Kliniken nachgefragt, wie deren Plan für die nächsten Wochen aussieht.
Laut dem Leibniz-Institut für Virologie machten Omikron-Fälle in der vergangenen Woche zwar erst knapp zehn Prozent aller Corona-Neuinfektionen in Hamburg aus. Diese Ergebnisse kommen allerdings mit deutlichem Verzug, sodass die Zahlen vielmehr die Lage vor zwei Wochen abbilden. Adam Grundhoff vom Leibniz Institut vermutet, dass Omikron inzwischen für mehr als die Hälter aller Infektionen in Hamburg verantwortlich ist.
Hamburg: Wie sieht es in den Krankenhäusern aus?
Innerhalb weniger Wochen ist Hamburg vom Corona-Musterschüler zum Omikron-Spitzenreiter geworden. Die Zahlen legen nahe, dass Omikron inzwischen die dominierende Variante in der Hansestadt ist. Was bedeutet das für die Krankenhäuser? Die MOPO hat bei den größten Hamburger Kliniken nachgefragt, wie deren Plan für die nächsten Wochen aussieht.
Laut dem Leibniz-Institut für Virologie machten Omikron-Fälle in der vergangenen Woche zwar erst knapp zehn Prozent aller Corona-Neuinfektionen in Hamburg aus. Diese Ergebnisse kommen allerdings mit deutlichem Verzug, sodass die Zahlen vielmehr die Lage vor zwei Wochen abbilden. Adam Grundhoff vom Leibniz Institut vermutet, dass Omikron inzwischen für mehr als die Hälter aller Infektionen in Hamburg verantwortlich ist.
Hamburg: Wie sieht es in den Krankenhäusern aus?
Ein deutlicher Indikator dafür ist die Inzidenz, die am Montag erneut sprunghaft in die Höhe schnellte. Die Sozialbehörde registrierte 982 neue Corona-Fälle, das sind zwar 53 weniger als am Sonntag, aber 635 mehr als Montag vor einer Woche. Die Inzidenz stieg damit von 406,9 am Sonntag auf 440,3 am Montag – vor einer Woche lag der Wert noch bei 345,9. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) werden 3157 Infektionen in Hamburg der Omikron-Variante zugeordnet. Davon wurden 2784 mit einem variantenspezifischen PCR-Test ermittelt, müssen aber noch durch eine Sequenzierung bestätigt werden (sog. Verdachtsfälle). In 373 Fällen ist der Nachweis bereits erfolgt. Pro 100.000 Einwohner verzeichnet kein anderes Bundesland so viele Omikron-Fälle wie Hamburg (166).
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Relativ gleich bleibt die Lage derzeit noch auf den Intenstivstationen. In den Hamburger Krankenhäusern werden mit Stand von Donnerstag 235 Corona-Patienten behandelt. Laut dem DIVI-Intensivregister liegen in der Hansestadt 65 Corona-Patienten auf der Intensivstation. Das sind sechs weniger als am Sonntag. Laut dem RKI ergibt sich für Hamburg eine Hospitalisierungsrate von 3,72, diese Zahl wurde in den vergangenen Tagen nachträglich jeweils um etwa das Dreifache nach oben korrigiert und lag an Silvester bei 9,84. In Bremen liegt sie bei 12,5, in Niedersachsen wiederum bei 1,64.
Omikron-Welle in Hamburg: Das sagt das UKE
Im UKE werden derzeit 37 Covid-Patienten behandelt, zwölf liegen auf der Intensivstation. Die Klinik ist laut eigener Aussage mit Stufenplänen auf unterschiedliche Szenarien vorbereitet. „Die Bettkapazitäten für die Versorgung von Covid-19-Patienten können jederzeit durch Umwidmung ganzer Stationen aufgestockt werden“, so Sprecherin Stefanie Gerling zur MOPO.
Zusätzlich gebe es eine spezielle Taskforce. „Hier treffen sich Experten unter anderem aus den Bereichen Intensivmedizin, Krankenhaushygiene und Infektiologie. Sie beraten über die aktuelle Situation und passen Maßnahmen, falls nötig, der dynamischen Entwicklung und den Vorgaben der Behörden sowie den Empfehlungen des RKI an“, so Gerling.
Omikron-Welle in Hamburg: So sieht es bei Asklepios aus
Auch in den Asklepios-Kliniken bleibt man auf Nachfrage noch entspannt. „Die Lage ist derzeit stabil“, sagt Sprecher Matthias Eberenz. Allerdings gebe es aktuell eine leichte Zunahme von Intensivpatienten. Die sieben Asklepios-Kliniken versorgen rund zwei Drittel aller Intensivpatienten in Hamburg.
„Bislang mussten wir unsere Reservekapazitäten nicht nutzen und verfügen in unseren Häusern auch weiterhin über freie Intensivkapazitäten.“ Eberenz betont jedoch ausdrücklich, dass das wirksamte Mittel, um das hart arbeitende Personal in den Kliniken zu entlasten, die Impfung bleibe. „Fast alle schwer erkrankten Covid-Patienten sind ungeimpft.“