Omikron-Hochburg Hamburg: Jetzt dominiert die neue Variante
Omikron breitet sich rasend schnell in Deutschland aus. Am Mittwoch wurden der neuen Corona-Variante laut dem RKI 2686 Fälle zugeschrieben – ein Plus von 26 Prozent im Vergleich zum Vortag. Und während Hamburg noch vor wenigen Wochen als Corona-Musterschüler galt, ist es nun Omikron-Spitzenreiter unter den Bundesländern. Laut der Einschätzung eines Experten ist die neue Variante hier sogar schon vorherrschend.
In den USA, Großbritannien und Dänemark ist die Omikron-Variante bereits seit einigen Tagen dominierend – und nun auch in Schleswig-Holstein, wie Helmut Fickenscher, Leiter der Landesmeldestelle, dem NDR am Mittwoch sagte. Pro Tag liege die Häufigkeit zwischen 50 und 60 Prozent. Die Spur führe „in die Hamburger Feierszene“. Was hat es damit auf sich?
Omikron breitet sich rasend schnell in Deutschland aus. Am Mittwoch wurden der neuen Corona-Variante laut dem RKI 2686 Fälle zugeschrieben – ein Plus von 26 Prozent im Vergleich zum Vortag. Und während Hamburg noch vor wenigen Wochen als Corona-Musterschüler galt, ist es nun Omikron-Spitzenreiter unter den Bundesländern. Laut der Einschätzung eines Experten ist die neue Variante hier sogar schon vorherrschend.
In den USA, Großbritannien und Dänemark ist die Omikron-Variante bereits seit einigen Tagen dominierend – und nun auch in Schleswig-Holstein, wie Helmut Fickenscher, Leiter der Landesmeldestelle, dem NDR am Mittwoch sagte. Pro Tag liege die Häufigkeit zwischen 50 und 60 Prozent. Die Spur führe „in die Hamburger Feierszene“. Was hat es damit auf sich?
Tatsächlich steht die Hansestadt gerade nicht gut da. Am Mittwoch gab es 218 durch Sequenzierung bestätigte und 1466 Verdachtsfälle. Mit insgesamt 1684 Omikron-Fällen lag Hamburg damit bei den absoluten Zahlen bundesweit auf Platz drei hinter Nordrhein-Westfalen (4481) und Bayern (2407). Hochgerechnet auf 100.000 Einwohner liegt Hamburg mit 88,42 Fällen mehr als deutlich über dem Bundesdurchschnitt (15,78) – vor Bremen (31,76) und Schleswig-Holstein (28,17).
Experte: Omikron könnte Delta vollständig verdrängen
Angesichts dieser Zahlen scheint es wahrscheinlich, dass Omikron auch in Hamburg mittlerweile die dominierende Variante ist. Auch Dr. Dirk Heinrich, ehemaliger Leiter des Hamburger Impfzentrums in den Messehallen und Bundesvorsitzender der Virchowbundes, twitterte am Mittwoch, dass zuletzt alle positiven Corona-Fälle in seiner Praxis in Horn auf Omikron zurückzuführen gewesen seien.
Heute heißt es wieder impfen, #impfen in der Praxis. Gestern ALLE getesteten positiv mit #Omikron !! Bitte jetzt #Maskenpflicht beachten! Am besten FFP2 #FlattenTheCurve #ImpfenSchuetzt #Impfung #ImpfenRettetLeben
— Dr. Dirk Heinrich (@VorsitzenderNAV) December 29, 2021
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Laut dem Leibniz Institut für Virologie, dass sich um Sequenzierungen kümmert, machte die Variante am Montag zwar „nur“ 9,2 Prozent der Corona-Fälle in Hamburg aus. Dabei handelt es sich aber lediglich um die Nachweise mittels vollständiger Erbgutanalysen sowie labordiagnostische Verdachtsfälle durch variantenspezifische PCR-Tests. Diese Ergebnisse kommen mit deutlichem Verzug. Die Zahlen bilden die Lage von vor etwa zwei Wochen ab, wie Adam Grundhoff vom Leibniz Institut der MOPO erklärt.
Er vermutet, dass Omikron in Hamburg mittlerweile für mehr als die Hälfte der Infektionen verantwortlich ist und somit auch hier das Infektionsgeschehen dominiert. „Omikron wird sich weiter ausbreiten und die bisher vorherrschende Delta-Variante wahrscheinlich vollständig verdrängen“, so der Experte weiter. Über den zukünftigen Verlauf und den Einfluss auf die Infektionszahlen könne man aber nur spekulieren.
Wie wurde Hamburg zur Omikron-Hochburg?
Eine eindeutige Ursache für die Omikron-Lage in Hamburg kann Grundhoff nicht nennen. Doch auch der Experte verweist auf die Feierszene. Denn die Einführung der 2G-Regel bedeutete den Wegfall der Maskenpflicht in Clubs und Bars. Und nach allem, was man bisher über die neue Variante wisse, könne sie durch Geimpfte und Genesene leichter übertragen werden. „Da reichen ein paar Superspreader-Events, um den relativ hohen Anteil der Variante zu erklären“, so Grundhoff.
Clubs können jetzt erstmal nicht zu Superspreader-Orten werden, denn sie wurden angesichts der Infektionslage geschlossen. Für Bars gilt eine Sperrstunde. Ob das reicht, um die Variante in den Griff zu bekommen, kann laut der Sozialbehörde nur die Zeit zeigen. „Über die tatsächlichen Auswirkungen der neuen Variante auf die Infektionszahlen und das Gesundheitssystem kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch keine belastbaren Aussagen treffen“, sagt Sprecher Martin Helfrich gegenüber der MOPO.
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Warum Hamburg so schlecht dasteht, kann die Sozialbehörde nicht sagen. Helfrich verweist auf die Nähe zum besonders betroffenen Dänemark. Außerdem sei das Pandemiegeschehen in Städten grundsätzlich höher, so der Sprecher.