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  • (Symbolbild)
  • Foto: dpa

Impfgegner-Szene: Falsche Atteste? Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Hamburger Arzt

Winterhude –

Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt laut einem Medienbericht gegen den Arzt Walter Weber aus Winterhude. Weber zweifelt im Internet die Wirksamkeit von Masken zur Eindämmung der Pandemie an. Seine Meinung tat er auch schon auf Querdenker-Demos in Berlin kund.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt offenbar gegen den Arzt im Zusammenhang mit § 278 des Strafgesetzbuches. Das berichtet der Radiosender NDR Info. Einem Arzt blühen bis zu drei Jahre Gefängnis oder eine Geldbuße, wenn er falsche Zeugnisse über den Gesundheitszustand einer Person zum Gebrauch bei einer Behörde oder Versicherung ausstellt. 

Impfgegner-Szene: Ermittlungen gegen Hamburger Arzt

Dem „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ liegt laut eigenem Bekunden ein Attest von Weber vor, das ein Schulkind von der Maskenpflicht befreit. Das Attest entspreche wahrscheinlich nicht den gesetzlichen Anforderungen. Auf seiner Webseite bezeichnet sich Walter Weber als Onkologe, dort wirbt er auch mit umstrittenen Krebs-Therapien. Aus Webers Lebenslauf ist jedoch ersichtlich, dass er eigentlich Internist ist. 

Weber bei „Ärzte für Aufklärung“

Weiterhin steht Weber im Impressum der Webseite von „Ärzte für Aufklärung“. Die Gruppierung warnte zum Beispiel auf Flyern vor Millionen von Toten durch eine „Corona-Zwangsimpfung“ oder Sauerstoffmangel durch das Maske tragen. Vertreter mehrer Ärztekammern haben sich bereits von diesen Thesen distanziert und sie zurückgewiesen. 

Hamburger Arzt spricht von „Corona-Diktatur“

In einem YouTube-Video ist zu sehen, wie der 79-jährige Weber auf einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen im Sommer vor dem Berliner Reichstag sagt: „Wir sind aus Hamburg gekommen, um gegen diese Corona-Diktatur vorzugehen. Die Gewalten in dieser sogenannten Demokratie geben nicht ihr Bestes.“ Aus anderen Videos wird ersichtlich, dass Weber von Schutzmaßnahmen wie dem Tragen einer Maske und der Impfung gegen Corona ebenfalls nicht viel hält. 

Präsident der Hamburger Ärztekammer verärgert

„Ich bin Neurochirurg. Ich trage seit 20 Jahren mehrere Stunden am Tag eine chirurgische Maske. Ich bin bis jetzt nicht daran gestorben“, sagte Pedram Emami, Präsident der Hamburger Ärztekammer, gegenüber dem Sender.

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Angesichts der Wortwahl einer Pandemie-Diktatur, zeigte sich der im Iran geborene Mediziner verärgert. „Ich bin selber in einer Diktatur groß geworden“, so Emami. Er habe kein Verständnis dafür, wenn Leute bei solchen Sachverhalten gleich zu martialischen Worten greifen und über das Ziel hinausschießen würden. Zudem wundere Emami sich, dass es in der Pandemie Ärzte gebe, die sich mit Aussagen hervortun, obwohl sie von dem Spezialgebiet nicht viel verstünden. (abu)

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