• Hamburg: In Bergedorf schließen immer mehr Läden – Wie sieht die Zukunft des Sachsentors aus?
  • Foto: Florian Quandt

Immer mehr Läden schließen: Hamburger Einkaufsstraße: Gehen hier bald die Lichter aus?

Bergedorf –

Zwischen den alten Fachwerkhäusern in der Bergedorfer Einkaufsstraße, dem Sachsentor, ist es still geworden. Durch die Pandemie sind auch hier die Läden geschlossen – und viele werden nach dem Lockdown nicht mehr öffnen. Wie sieht die Zukunft der beliebten Einkaufsstraße im Hamburger Osten aus?

Ohne großes Aufsehen haben die beiden Galeria-Karstadt-Häuser am Sachsentor zum zweiten Lockdown ihre Türen für immer geschlossen – die Galeria-Karstadt-Kette hatte 2020 angekündigt eine Großzahl der Filialen zu schließen. Ein Blick durch die Einkaufsstraße zeigt: Alleine sind sie damit nicht ­– die Einkaufsmöglichkeiten schwinden. Und das obwohl das Sachsentor nicht nur für Bergedorfer, sondern auch für die umliegenden Kleinstädten in Schleswig-Holstein ein noch immer „anerkanntes Hauptzentrum“ ist, so eine Sprecherin des Bezirksamtes Bergedorf.

Hamburg: Corona verschlimmert die Lage in Einkaufsstraßen

Die Corona-Pandemie hat die Lage in den Innenstädten zwar noch verschlimmert, viele Geschäfte hatten aber bereits vorher zu kämpfen. Wie beispielsweise die Modekette Esprit. Nachdem bereits 2019 eine der beiden Filialen im City Center Bergedorf (CCB) geschlossen hatte, folgte nun Ende 2020 auch das Geschäft am Sachsentor. Bereits vor Corona waren die Kundenzahlen der Erfolgsmarke aus den 80er Jahren zurückgegangen.

Andere Ketten, wie beispielsweise Deichmann, fusionieren ihre Geschäfte. Die Filiale im Sachsentor schließt, der Store im CCB bleibt. „Bergedorf hat ähnlich wie vergleichbare Zentren Veränderungen im Geschäftsbesatz zu verzeichnen“, so die Sprecherin des Bezirksamtes. Der Geschäftsbesatz beschreibt die Lage, Art und Dichte unterschiedlicher Geschäfte einer Einkaufsstraße. 

Hamburg: Der Online-Handel trägt zum Ladenschließen bei

Die Hauptgründe der Veränderungen seien Schließungen inhabergeführter Geschäfte, Neuansiedlungen weniger attraktiver Läden und letztendlich auch die Karstadt-Schließung, so die Sprecherin weiter. Neben der Corona-Pandemie sei ein aktuelle Einflussfaktor „sicherlich der zunehmende Online-Handel“, so die Sprecherin. Hinzu kämen nicht beeinflussbare Faktoren bei den Schließungen inhabergeführter Läden.

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Bereits im August 2020 wurde in der Bezirksversammlung beschlossen, „dass ein integratives Innenstadtkonzept ‚Bergedorf-Zentrum‘ erarbeitet werden soll“, so die Sprecherin. Die Einkaufsstraße soll erhalten bleiben und auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet werden – wie, steht allerdings noch nicht fest. Der Zukunftsplan erfordere umfassende Vorbereitungen und Abstimmungen. Wie es mit den Karstadt-Häusern und dem anliegenden Parkhaus an der Bergedorfer Schloßstraße weiter geht, soll im ersten Halbjahr 2021 geklärt werden.

Hamburg: Bergedorf soll Tourismus-Magnet werden

Insgesamt sollen die touristischen Potenziale der Bergedorfer Innenstadt genutzt und vermehrt ausgebaut werden: „Bekannte Marken achten bei der Auswahl des Standortes unter anderem auch darauf, ob es sich um einen touristischen Magneten handelt“, so die Sprecherin.

Auf der Agenda des Stadtentwicklungsausschusses ist das Thema der Bergedorfer Innenstadt allerdings noch nicht zu finden. Wann der Zukunftsplan für das Sachsentor Gestalt annimmt, bleibt also offen.

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