x
x
x
Pferd im Klövensteen
  • Kaltblutpferd Dukat zieht im Klövensteen Stämme aus dem Wald.
  • Foto: Bezirksamt Altona

Im Klövensteen räumt heute Pferd „Dukat“ den Wald auf

Schwere Raupenfahrzeuge sorgen für massive Schäden im Wald, wenn sie bei Fällarbeiten zum Einsatz kommen. Deshalb setzt Förster Maximilian Zimmermann im Forst Klövensteen jetzt auf eine Jahrhunderte alte Tradition. Dabei helfen ihm die Kaltblüter Stella, Fesche und Dukat.

Mit nur ein paar PS werden derzeit im Klövensteen an der westlichen Grenze Hamburgs umweltschonend Bäume aus dem Wald geholt. Bei dem tierischen Einsatz handelt es sich laut Bezirksamt Altona um eine sogenannte Schwachholzernte, die in 30- bis 80-jährigen Laubholzbeständen mit dünnem Holz durchgeführt wird. Ziel sei es, Baumarten, die weniger häufig vertreten sind zu fördern, indem Baumarten, die wesentlich häufiger vorkommen, entnommen werden.

Die Kaltblüter Stella, Fesche und Dukat helfen dabei. Sie ziehen die gefällten Stämme dann aus dem Wald. Es geht um rund 300 Kubikmeter gestapeltes Holz. Pferde, die für solche Aufgaben ausgebildet werden, heißen Rückepferde.

Forst Klövensteen: Rückepferde im Einsatz

Maximilian Zimmermann, Förster im Forst Klövensteen: „Bei dieser Maßnahme geht es uns darum, den Waldbestand zu stabilisieren und auf die Zukunft auszurichten. Mit der Pflege dieser jungen Laubholzbestände stellen wir die Weichen für die Artenzusammensetzung im späteren Altholzbestand. Der Einsatz der Rückepferde hilft uns dabei, besonders umweltschonend vorzugehen.“

So sieht Waldarbeit mit dem Rückepferd aus. dpa
Waldarbeit mit dem Rückepferd
So sieht Waldarbeit mit dem Rückepferd aus.

Mit den Pferden wird das bei der Schwachholzernte anfallende Holz durch den Wald bis zum nächstgelegenen Weg gebracht, an dem Forstspezialschlepper aktiv sind. Während diese Maschinen aufgrund ihres Gewichts dafür sorgen, dass der Waldboden über Jahre verdichtet wird, schonen Rückepferde den Untergrund. 

Das könnte Sie auch interessieren: Blumenzwiebeln landen tonnenweise im Müll – Hamburg hat eine Lösung

Die Schwachholzernte wird durch die Auszubildenden im Forst durchgeführt. Die Azubis im aktuell dritten Lehrjahr können dabei sämtliche und prüfungsrelevante Fällschnitte – also Schnittmethoden, mit denen man einen Baum per Motorsäge zu Fall bringen kann – üben. Außerdem wird die Arbeit mit Seilwinden – das sind seilunterstützte Fällverfahren – und die Zusammenarbeit mit Forstspezialmaschinen und den Rückepferden geübt. Wer sich für die Forstwirtschaft interessiert, kann sich aktuell auch auf eine von drei Ausbildungsstellen bewerben.

Das im Rahmen der Schwachholzernte entnommene Holz wird in der Revierförsterei Klövensteen zu Brennholz weiterverarbeitet und der Bevölkerung ab Oktober zum Verkauf angeboten. Mit den Einnahmen wiederum kann der Waldumbau vorangetrieben werden, indem zum Beispiel in Monokulturen Buchen und andere Laubbäume nachgepflanzt werden können.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp