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Eine Schale mit Tulpen und Bellies auf dem Balkon.
  • Eine Schale mit Tulpen und Bellies auf dem Balkon.
  • Foto: Imago

Blumenzwiebeln landen tonnenweise im Müll: In Hamburg gibt es jetzt eine Lösung

Für ein wenig Frühling auf der Fensterbank oder dem Balkon kaufen viele Hamburgerinnen und Hamburger schon seit ein paar Wochen Narzissen, Tulpen und anderen Zwiebelpflanzen im Topf. In die Frühblüher wurden während der Anzucht viel Energie, Dünger und auch Pestizide gesteckt. Trotzdem landen die Zwiebeln meist einfach im Müll. Null nachhaltig! Der BUND in Hamburg bietet nun an, dass man die Zwiebeln an Sammelstellen abgeben kann, die ihnen einen zweiten Frühling im nächsten Jahr schenken.

Dass wir heute die Zwiebeln von Tulpen, Narzissen und Hyazinthen einfach nach der Blüte wegwerfen, hätte sich früher niemand träumen lassen. Als niederländische Kaufleute sie im 17. Jahrhundert aus der Türkei und Persien nach Europa brachten, waren Tulpen innerhalb kürzester Zeit wahnsinnig wertvoll. Nur reiche Händler und andere wohlhabende Bürger konnten es sich leisten, sie zu kaufen. Die Zwiebeln wurden sogar zu einer Art Anlageobjekt. Die ungewöhnlichste von ihnen – die Rembrandt-Tulpe „Semper Augustus“ – soll so wertvoll gewesen sein, dass man dafür ein Haus in Amsterdam hätte kaufen können.

Das ist lange her und leider gibt es heute eine Wegwerf-Mentalität bei den schönen Frühblühern. Denn viele Menschen wissen einfach nicht, wohin mit den Zwiebeln, wenn die Blume nicht mehr blüht. Ab sofort können sie bei Sammelstellen des BUND abgegeben werden. Sie kommen dann in die Beete des Naturerlebnisgartens in Wilhelmsburg oder beim Haus der BUNDten Natur in Eppendorf.

Tulpe, Narzisse, Hyazinthe: Zwiebeln landen im Müll

„Verwelkte Tulpen und Narzissen sind kein Müll“, sagt Lisa-Mia Schaich, Leiterin des BUNDNaturerlebnisgartens. „Die Zwiebeln überstehen den Winter problemlos und sind eine tolle Nahrungsquelle für Schmetterlinge, Hummeln und Bienen im nächsten Frühjahr, wenn die meisten heimischen Blütenpflanzen noch nicht so weit sind. Und wir selbst freuen uns doch auch, wenn im Garten oder auf dem Balkon ohne weiteres Zutun die ersten Blumen blühen.“

Der BUND bittet darum, die Zwiebeln nicht abzuschneiden, sondern möglichst mit den noch grünen Stängeln und Blättern einzupflanzen oder an folgenden BUND-Standorten abzugeben:

  • BUND-Naturerlebnisgarten im Wilhelmsburger Inselpark (Hauland 83), Haus der BUNDten Natur im Kellinghusenpark (Loehrsweg 13), BUND Hamburg-Geschäftsstelle (Lange Reihe 29), Eisen-Jens Wilhelmsburg (Veringstraße 49), Bücherhalle Kirchdorf (Wilhelm-Strauß-Weg 2), Kinderland Moorburg (Moorburger Elbdeich 249), Marcias Blumenerlebnis (Moorburger Elbdeich 387)

BUND und Grüne: in Hamburg Zwiebeln abgeben

Auch die Grünen im Bezirk Nord nehmen Blumenzwiebeln an, und zwar bei ihrer Saatgut-Börse in Winterhude (Bussestraße). Sie funktioniert als Tauschbörse: Vor dem Büro stehen Sammelbehälter, da können die Töpfe rund um die Uhr mit den abgeblühten Zwiebeln reingestellt werden. Wer möchte, kann sie dann einfach mitnehmen.

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Was übrig bleibt, wird beim Urban-Gardening-Projekt FuhlsGarden in Barmbek unterkommen und den dortigen Bienenvölkern als Nahrung dienen. Zu den Öffnungszeiten (Mo-Do 11-17 Uhr) gibt es in Winterhude zudem die Saatgutbörse, an der kostenlos Samen getauscht oder mitgenommen werden können.

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