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Eine bunte U-Bahn vom Typ DT5 steht im Bahnhof Elbbrücken. (Archivbild)
  • Eine bunte U-Bahn vom Typ DT5 steht im Bahnhof Elbbrücken. (Archivbild)
  • Foto: Daniel Bockwoldt/dpa | Daniel Bockwoldt

Hochbahn gewöhnt der U-Bahn das Quietschen ab

Wenn eine Hamburger U-Bahn in eine Station einfährt, schreckt oft ein lautes Quietschen die wartenden Fahrgäste am Bahnsteig auf. Das soll es bald nicht mehr geben. Die Hochbahn hat für ihre modernen Züge vom Typ DT5 ein neues Bremssystem entwickelt.

Nach jahrelanger Arbeit hätten Ingenieure des Verkehrsunternehmens jetzt eine technische Lösung gefunden, erklärte ein Sprecher der Hamburger Hochbahn am Mittwoch. Die Züge sollen künftig beim Anhalten nur noch ihre elektrische Bremse einsetzen, mit der auch Energie zurückgewonnen wird. Die für das Quietschen verantwortliche Reibungsbremse wird nur noch als Gefahren- und Feststellbremse genutzt.

Hamburg: Hochbahn findet Lösung für Quietschen beim Bremsen

Neben der deutlichen Geräuschminderung habe das elektrische Bremsen bis zum Stillstand weitere Vorteile, hieß es: Der Anhaltevorgang werde noch weicher und damit für die Fahrgäste angenehmer. Außerdem werde das Material geschont und mehr Energie ins Netz zurückgespeist. Nur wenige U-Bahn-Systeme weltweit setzten diese Lösung bislang ein.

„Was sich so einfach anhört, ist tatsächlich eine echte Ingenieurleistung, weil die Sicherheitsanforderungen bei Bremsen enorm hoch sind“, sagte der Fachbereichsleiter Fahrzeugtechnik bei der Hochbahn, Jörg Kluger. Die neue Bremstechnik sei mittlerweile von der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) abgenommen worden, teilte die Hochbahn weiter mit.

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Bis Mitte Dezember sollen alle 163 Fahrzeuge der DT5-Flotte auf das neue System umgerüstet werden. Die Züge dieses Typs sind seit 2012 in Hamburg unterwegs.

Die Hochbahn setzt auch noch mehr als 120 Fahrzeuge des Vorgängertyps DT4 ein, die beim Bremsen nicht quietschen. Diese Züge hätten Bremsscheiben aus Druckguss, die kaum Geräusche machten, sagte der Hochbahnsprecher. Der DT5 habe Bremsscheiben aus Aluminiumguss bekommen, um das Gewicht des komfortableren Zugs mit Klimaanlage und anderen Verbesserungen zu reduzieren. Die Viadukte der Hamburger Hochbahn dürfen nämlich nur mit einer maximalen Achslast von zehn Tonnen befahren werden. (dpa/mp)

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