Hilfe, wir werden ruiniert! Gesperrte Kreuzung sorgt für Ärger
Rot-weiße Absperrungen, so weit das Auge reicht. Seit zwei Wochen geht an der Kreuzung Arnoldstraße/Rothestraße in Ottensen gar nichts mehr. Aufgrund der Arbeiten für den Ausbau der Veloroute 1 wurde sie komplett gesperrt. Das betrifft allerdings auch den Lieferverkehr – mit Folgen für Gewerbetreibende.
„Das hätte man anders planen müssen!“, regt sich Alireza Delju, Inhaber des Getränkemarkts Ottensen, auf und erhebt schwere Vorwürfe an die Stadt. „Warum wurde nicht an das Gewerbe gedacht?“
Rot-weiße Absperrungen, so weit das Auge reicht. Seit zwei Wochen geht an der Kreuzung Arnoldstraße/Rothestraße in Ottensen gar nichts mehr. Aufgrund der Arbeiten für den Ausbau der Veloroute 1 wurde sie komplett gesperrt. Das betrifft allerdings auch den Lieferverkehr – mit Folgen für Gewerbetreibende.
„Das hätte man anders planen müssen!“, regt sich Alireza Delju, Inhaber des Getränkemarkts Ottensen, auf und erhebt schwere Vorwürfe an die Stadt. „Warum wurde nicht an das Gewerbe gedacht?“
Kreuzung Arnoldstraße/Rothestraße vollgesperrt
Seit Beginn der Sperrung sitzt der Getränkehändler buchstäblich auf dem Trockenen. Der Lieferverkehr komme jetzt nicht mehr auf gewohntem Wege zu seinem Laden, sondern müsste sich durch enge Gassen quetschen und auf dem Rückweg rückwärts wieder rausfahren. Das würden die Lieferanten aus versicherungstechnischen Gründen nicht auf sich nehmen.
„Mir gehen die Getränke aus“, sagt der 54-Jährige, das Lager sei fast leer. Von 1400 Kisten, die er durchschnittlich im Laden hat, sind nur noch 300 übrig. Dazu kommt: „Der Umsatz ist um mindestens 50 Prozent eingebrochen im Vergleich zum Vorjahr“, sagt er verzweifelt. Denn die Kunden, die früher kistenweise eingekauft haben, könnten auch nicht mehr mit dem Auto vorfahren.
Ottensen: Getränkehändler beklagt Vollsperrung
Delju versorgt den Laden jetzt mit seinem eigenen Transporter mit dem Nötigsten – dadurch bekomme er aber natürlich nicht so gute Einkaufspreise wie bei einer Großlieferung. Der Getränkehändler erzählt, wie er versuchte, sich bei der Stadt zu beschweren, doch das habe nichts gebracht: „Man riet mir dort, einen Anwalt zu nehmen.“

Katerstimmung auch in der gegenüberliegenden Bistro-Bar Roth. „Seit einer Woche kommen kaum Gäste“, beklagt sich Inhaber Bahman Nader. Es sei schlimm, das habe er in den 25 Jahren an diesem Standort noch nicht erlebt. Das hinge, so ist sich der 65-Jährige sicher, auch mit der Baustelle zusammen. „Alles ist gesperrt, es ist laut, es ist schmutzig. Die Leute machen einfach einen Bogen um die Gegend.“ Er müsse jetzt um seine Existenz kämpfen. Noch mehr als coronabedingt ohnehin schon.
Hamburg: Das sagt der Bezirk Altona zur Sperrung
Verantwortlich für den Velorouten-Bau ist das Bezirksamt Altona. Dort ist man sich der Unannehmlichkeiten bewusst. „Zur Durchführung der Arbeiten ist aufgrund der engen Platzverhältnisse eine Vollsperrung unabdingbar“, sagt Sprecher Mike Schlink der MOPO. Allerdings betont er, dass die Einschränkungen für die Gewerbetreibenden so gering wie möglich gehalten wurden. Dazu seien „zunächst die Straßenzüge in West-Ost/Ost-West-Richtung umgebaut worden und jetzt sukzessive die Nord-Süd-Achsen inklusive der Knotenpunkte.“
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Eine Anlieferung bei den Gewerbetreibenden sei aber trotz Vollsperrung möglich, dazu sei die Baufirma mit den Betroffenen bereits im Gespräch. „Hierfür müsste bei der Anlieferung mit großen Lkw die Absperrung temporär geöffnet und anschließend geschlossen werden“, so Schlink. Diese Möglichkeit sei auch kommuniziert worden. „Wenn eine temporäre Öffnung zeitweise mal nicht möglich sein sollte, zum Beispiel während Asphaltierungsarbeiten, werden die Anlieger und Gewerbetreibenden hierüber gesondert informiert.“

Fakt ist: Die gesperrte Kreuzung sorgt in Ottensen derzeit für Chaos – damit soll aber bald Schluss sein. Laut Bezirksamt wird der Abschnitt voraussichtlich Mitte Dezember wieder für den Verkehr freigegeben.