• Zur Stärkung der eigenen Liquidität in Corona-Zeiten will die HHLA ihren Aktionären eine Wahldividende für das Geschäftsjahr 2019 einräumen (Archivbild).
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HHLA-Ausschüttung für Aktionäre: Hamburg verzichtet auf über 33 Millionen Euro

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) will zur Stärkung der eigenen Liquidität in Corona-Zeiten ihren Aktionären eine Wahldividende für das Geschäftsjahr 2019 einräumen. Heißt: Die Stadt hätte sich als Mehrheitsaktionär rund 33,54 Millionen Euro auszahlen lassen können. Doch der Senat verzichtet auf das Geld –  und erhöht stattdessen seine Anteile.

„Unsere finanzielle Basis ist solide. Deshalb können wir gegenüber unseren Aktionären Wort halten und ihr berechtigtes Interesse an einer angemessenen Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens berücksichtigen“, sagte Angela Titzrath, die Vorstandsvorsitzende der HHLA bei der Hauptversammlung des Hafenkonzerns am Donnerstag.

Mit ihrem Vorschlag bleibe die HHLA ihrer seit dem Börsengang im Jahr 2007 verfolgten Dividendenpolitik treu, die eine Ausschüttung von 50 bis 70 Prozent des Nettoergebnisses vorsieht.

HHLA: Hamburg nimmt 33,54 Millionen Euro Dividende nicht in Anspruch

„Außerordentlich begrüßen wir es, dass sich unser Mehrheitsaktionär, die Freie und Hansestadt Hamburg, bereits für einen Dividendenbezug in Form neuer HHLA-Aktien entschieden hat.“ Das sei ein deutliches Zeichen, dass der Senat ein langfristiges Interesse an einer Stärkung des Standortes Hamburg habe, hieß es weiter. Um wie viele Aktien genau die Stadt ihre Beteiligung aufstockt, ist noch nicht bekannt.

Die Stadt Hamburg hielt bisher 68,4 Prozent am Hafenkonzern. Bei mehr als 47,9 Millionen Stückaktien à 70 Cent hätte sie eine Dividende von 33,54 Millionen Euro bekommen können.

HHLA sieht Kooperation im Containergeschäft noch am Anfang

Ebenfalls äußerte sich Titzrath zu den Gesprächen der HHLA mit Eurogate über eine mögliche Zusammenarbeit der Hafenbetriebe an der Nordseeküste im Containerbereich. Es gebe erste Sondierungsgespräche, die noch am Anfang stünden. Sie würde jedoch keinesfalls von einem Container-Notkartell sprechen, da es sich bei allen Beteiligten um starke und gesunde Unternehmen handele.

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Die Idee einer hafenübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Hamburg, Bremen und Wilhelmshaven bei Containerumschlag wird bereits seit Jahrzehnten immer wieder vorgetragen. Auch die Wirtschaftssenatoren aus Hamburg und Bremen und der niedersächsische Wirtschaftminister hatten sich zuletzt positiv zu einer engeren Kooperation der Häfen geäußert.

Damit werde ein Gegengewicht zu den großen Allianzen auf der Kundenseite bei den Reedern geschaffen und die Position der deutschen Häfen gegenüber den Wettbewerbern Rotterdam und Antwerpen gestärkt. Kritiker befürchten dagegen ein staatlich dominiertes Monopol und fordern mehr Wettbewerb zwischen Hafenunternehmen. (idv/dpa)

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