Heute Warnstreik in Hamburg – diese Bereiche sind betroffen
Im Streit um eine Sonderzulage für Hamburgs Stadtbedienstete spitzt sich der Konflikt zu: Der Deutsche Beamtenbund (dbb) ruft für Dienstag zum Warnstreik auf – betroffen könnten auch Kundenzentren und Teile der Verwaltung sein.
Mit dem Streik will der dbb den Druck auf den Senat erhöhen. Aufgerufen sind alle Tarifbeschäftigten, Auszubildenden, dual Studierenden und Praktikanten der Stadt, darunter auch Angestellte im Polizeidienst.
Finanzsenator Dressel lehnt Forderung ab
Im Kern geht es um die sogenannte „Hamburg-Zulage“: Die Gewerkschaften fordern 300 Euro monatlich zusätzlich für alle Beschäftigten und 150 Euro für Auszubildende. Damit solle ein Ausgleich für hohe Mieten und Lebenshaltungskosten in der Stadt geschaffen werden. „Wer für Hamburg arbeitet, muss auch in Hamburg leben können“, betont Andy Metzlaff, Landesvorsitzender der dbb-Mitgliedsgewerkschaft „Komba“, dem „Abendblatt“.
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) lehnt die Forderung ab. Statt einer pauschalen Zulage für alle will er nur bestimmte Berufsgruppen stärker unterstützen – etwa Beschäftigte in Kundenzentren, die besonders belastet seien. Sein Angebot: 100 Euro monatlich für mehr als 8500 Beschäftigte. Eine Ausweitung auf alle Stadtbediensteten koste dagegen 200 bis 300 Millionen Euro im Jahr – und das sei für Hamburg „nicht finanzierbar“, so Dressel.
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Ohne besseres Angebot des Senats drohen weitere Streiks in Hamburg
Der Streit zieht sich bereits seit zwei Jahren hin. Auch eine Einigung im vergangenen Tarifabschluss brachte keine Lösung. Nun drohen weitere Streiks, sollte der Senat sein Angebot nicht nachbessern. Der Finanzsenator kündigte dennoch an, die neue Zulage für bürgernahe Dienste ab November 2025 einzuführen – auch ohne Zustimmung der Gewerkschaften.
Der Warnstreik soll mit Beginn des Frühdienstes am Mittwoch enden. Die zentrale Kundgebung findet ab 11.30 Uhr auf dem Dag-Hammarskjöld-Platz am Dammtor-Bahnhof statt. (rei)
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