• Der Abriss der Köhlbrandbücke ist beschlossene Sache. Voraussichtlich wird das Bauwerk durch einen Tunnel ersetzt.
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Hamburgs SPD und Grüne einig: Köhlbrandbrücke weg – Hafenautobahn A26-Ost kommt

Die Koalitonsverhandlungen waren erfolgreich. Am Freitagnachmittag informierten Hamburgs SPD und Grüne über die Verhandlungsergebnisse zu den Themen Wirtschaft und Umwelt – es wurden Einigungen bei wichtigen Kernthemen erzielt: Die Hafenautobahn A26-Ost kommt, die Köhlbrandbrücke geht, die Betriebszeiten des Hamburg Airport werden nicht eingeschränkt.

Der Abriss der Köhlbrandbrücke ist beschlossene Sache. Die marode Brücke würde maximal noch bis 2030 halten, ein Ersatzbau muss her. Bei den Koalitionsverhandlungen vom Freitag haben sich SPD und Grüne darauf geeinigt, dass eine neue Querung – voraussichtlich als Tunnel – gebaut wird.

Eine neue Brücke würde etwa 2,5 Milliarden Euro kosten, ein Tunnel sogar rund 3,2 Milliarden Euro, jeweils inklusive Abriss der alten Brücke. Die Investition in den Tunnel würde sich allerdings lohnen, da er voraussichtlich  wesentlich länger halten würde und die Möglichkeit zu innovativem Straßenbau bestünde. Ein automatischer und schienengebundener Container-Verkehr sowie die Überquerungsmöglichkeiten für Radfahrer würden geprüft.

Die neue Köhlbrandquerung soll außerdem zur Bundesstraße werden. Damit würde das Verkehrs-Mammutprojekt nicht von der Stadt Hamburg allein getragen, sondern der Bund übernähme einen Großteil der Kosten. Wie Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Freitag bekanntgab, würden die Details hierzu allerdings noch ausgearbeitet.

Hafenautobahn für Hamburg: Die A26-Ost kommt

Der Bau der A26-Ost war in Vergangenheit ein Streitpunkt zwischen den Koalitionspartnern. Doch am Freitag konnte auch hier eine Einigung erzielt werden: Die neue Autobahn soll gebaut werden. Die sogenannte Hafenquerspange soll die Autobahnen A1 und A7 miteinander verbinden, um den Verkehr zu entlasten und die Hafenanbindung zu verbessern. Wann genau der Bau beginnen und wann er abgeschlossen sein könnte, steht indes noch nicht fest.

Von Seiten der Grünen hieß es, dass der Bau die klimafreundliche Entwicklung Hamburgs behindern würde, doch man habe sich darauf geeinigt, dies an anderer Stelle voranzutreiben: Bis 2040 soll der Hamburger Hafen klimaneutral sein. Hierfür sollen beispielsweise die Vollhöffner Weiden erhalten und nicht vom Hafen in Anspruch genommen werden. Als Ausgleich würden andere Flächen zur Verfügung gestellt.

Der Flughafen behält seine Betriebszeiten

Auch beim Thema Flughafen konnten sich SPD und Grüne auf einen gemeinsamen Plan festlegen. So soll es keine eingeschränkten Betriebszeiten, wie zunächst von den Grünen gefordert, geben. Sobald der Flughafen wieder den Normalbetrieb hochfährt, gelten also wieder die ursprünglichen Zeiten. Dafür soll es zunächst auch keine neuen Maßnahmen zur Erhöhung der Flughafen-Kapazitäten geben.

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Ziel sei es auch, dass der Flughafen in diesem Jahr keinen höheren CO2-Wert als im vergangenen Jahr erzielt. Hierfür sollen in Zukunft eine CO2-abhängige Komponente des Flughafenentgelts eingeführt und umweltfreundlichere Kraftstoffe vorangebracht werden. Ein genaues Konzept werde man gemeinsam mit dem Hamburger Flughafen ausarbeiten.

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