„I love HMS“: Hamburgs Medienschule hat ein Hamas-Problem
Seit Jahren wirbt die Hamburg Media School mit dem Spruch „I love HMS“ – doch jetzt sorgen die bedruckten Beutel, die an Erstsemester-Studenten:innen verteilt werden, für eine Riesenaufregung. Vor allem in den sozialen Medien gibt es heftige Diskussionen – denn der Werbespruch wird von einigen als Unterstützung der radikal-islamistischen Terrororganisation Hamas interpretiert. Die private Hochschule wehrt sich.
„Hamburg Media School überdenkt doch mal eure Ersti-Beutel“. Dieser Post einer Frau auf der Plattform „X“ hat eine heftige Debatte ausgelöst. Dazu gehört ein Foto-Post, auf dem zwei junge Frauen mit einem „I Love HMS“-Jutebeutel der Hamburg Media School zu sehen sind. Das Problem: „HMS“ kann als Hamas-Abkürzung gelesen werden.
X-Kommentare: Von Humus bis Hamas-Fans
Der Post der jungen X-Userin vom 13. Oktober 2025 mit dem Appell an die Hamburg Media School, ihre Jutebeutel zu überarbeiten, hat mittlerweile fast 600.000 Views – und in Hunderten Kommentaren streiten sich die Nutzer.
Einem scheint die Hamas-Interpretation sogar richtig zu gefallen: „Kann man die Tasche erwerben, auch wenn man nicht aus Hamburg kommt?“, schreibt etwa eine „Maral“. Auch viele andere schreiben, dass sie den Slogan gut finden, feiern ihn regelrecht.
Andere werfen der Hochschule Kurzsichtigkeit vor. Eine Sylvia Gohsrich fragt, wie man gerade in dieser Branche so betriebsblind sein kann. „Wenn man die Buchstaben wenigstens übereinander gesetzt hätte … So könnte man auf die Idee kommen, dass DAS Absicht ist.“
Hamburg Media School: Abkürzung HMS sorgt für Ärger
Auf der anderen Seite ärgern sich aber auch viele darüber, dass die „HMS“-Abkürzung überhaupt für Aufsehen sorgt. Schließlich sei doch klar, dass die Hamburg Media School nichts mit der Hamas zu tun habe. „Wer daraus Hamas liest, der muss definitiv ganz schnell Fenster auf Kipp machen. Die Schule heißt seit 23 Jahren so. Das kann nicht euer Ernst sein“, so eine Nutzerin.
Und natürlich wird auch viel Spott betrieben: „Die lieben Humus. Habt ihr schon was gegen Humus? Kichererbsen darf man also nicht mehr sagen, weil sie nicht kichern? Hä?“, witzelt ein „Deniz“.
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Auf MOPO-Anfrage macht die HMS deutlich, dass sie sich von jeglicher Gewalt distanziert und dass der Slogan schon immer zu der Hochschule gehört. „Die Abkürzung HMS steht bei uns seit vielen Jahren ausschließlich für die Hamburg Media School. Es besteht keinerlei Nähe zu politischen Organisationen. Unser ‚I love HMS‘-Merchandise steht allein für die Verbundenheit unserer Studierenden und Alumni zur Hamburg Media School. Wir verurteilen jede Form von Gewalt und Terrorismus und solidarisieren uns mit allen Menschen in Israel und in Palästina. Wir distanzieren uns klar von antisemitischen Meinungsäußerungen und jeglichen Ansichten, die gegen die Menschenrechte verstoßen“, so eine HMS-Sprecherin.
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