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Am Mittwoch protestieren auch Hamburger Arztpraxen gegen die Sparpläne der Bundesregierung. (Symbolbild)
  • Am Mittwoch protestieren auch Hamburger Arztpraxen gegen die Sparpläne der Bundesregierung. (Symbolbild)
  • Foto: dpa

Protest gegen Lauterbach: Hamburgs Arztpraxen bleiben heute zu

Hamburger Ärztinnen und Ärzte protestieren gegen die Sparpläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Am Mittwoch könnten viele der rund 3000 Praxen geschlossen bleiben. 

Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) hat Ärzte, Vertragspsychotherapeuten und Praxismitarbeiter zur Teilnahme an einer Fortbildungsveranstaltung eingeladen. Eine Notversorgung der Patienten soll, wie an Feiertagen, über Notfallpraxen und den Arztruf 116 117 sichergestellt werden.

Protest der Ärzte: Sogenannte Neupatientenregelung soll fallen

Die Kassenärzte protestieren dagegen, dass ihre Honorare auch für Neupatienten künftig wieder nur mit einem rund 20-prozentigen Abschlag gezahlt werden sollen. Mit Inkrafttreten des Terminservice- und Versorgungsgesetzes 2019 hätten die Praxen ihre Sprechstunden und das Terminangebot ausgeweitet und in zusätzliche Leistungen investiert, sagte der Radiologe und Leiter der Protestkampagne, Andreas Bollkämper. Im Gegenzug seien die Honorare für Neupatienten ohne Abschläge gezahlt worden. Falle diese Regelung jetzt weg, führe das zwangsläufig zu einem schlechteren Angebot für die Patienten.

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Auch Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) befürwortet die Neupatientenregelung. Die Regelung sollte es etwa Menschen ohne Hausarzt ermöglichen, einen zu finden – auch wenn der Hausarzt schon ausreichend Patienten für sein Budget hat, erläuterte sie am Dienstag. „Das ist etwas, was wir in Hamburg sehr, sehr gut kontrolliert haben.“ Dazu habe es bundesweit andere Tendenzen gegeben, daher sei es „nicht ganz unberechtigt“ vom Bund, die Regelung auf den Prüfstand zu stellen. „Für Ballungsräume ist sie aber wichtig, deswegen hat sich Hamburg auch im Bundesrat dafür eingesetzt, dass sie erhalten bleibt.“ 

Gesundheitssenatorin: Hamburg dauerhaft gut versorgt

Eine Verschlechterung der Versorgung in Hamburg befürchtete Leonhard aber auch ohne die Regel nicht. „Ich würde auch weiter davon ausgehen, dass wir dauerhaft in Hamburg eine gute ärztliche Versorgung haben – insbesondere im Vergleich mit vielen Flächenländern.“ (ncd/dpa)

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