Hamburger Star-Architekt: Reichtum macht in Deutschland keinen Spaß
Der Hamburger Star-Architekt Hadi Teherani hat nicht nur berühmte Gebäude wie die Europa-Passage oder das Deutschlandhaus entworfen, sondern auch weltweit Häuser für die Superreichen. Jetzt sagt er, dass Luxus in Deutschland schwer zu genießen sei.
„Hier in Deutschland macht Reichtum kaum noch Spaß“, sagt Teherani im Interview mit dem „Spiegel“. „Früher zeigte und lebte man auch hier seinen Reichtum. Hohe Decken, flexible Räume – das war Luxus.“ Das Statussymbol des Pools im Keller gebe es heute nicht mehr. In Deutschland zahle man zwar Luxuspreise, aber es sei kein Luxus drin.
Hadi Teherani: Hotel Vier Jahreszeiten wirkt bescheiden
Es werde zwar oft „wertvolle Fläche verkauft“, so Teherani weiter, an großartigen Lagen mit gutem Blick, aber sonst bekomme man wenig für sein Geld. Häufig liege das auch an den Behörden, sagt der Star-Architekt: „Die Stadt macht Bebauungspläne und jede Menge Vorschriften, an die man sich halten muss. Das lässt oft wenig Raum für Kreativität.”
In Asien und im Mittleren Osten sei die Situation eine ganz andere. „Man kann in Dubai in eine normale Einkaufsmall gehen und erlebt eine Architektur und einen Luxus, dagegen wirkt sogar das Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten doch sehr bescheiden“, sagt Teherani.
Teherani: In Deutschland muss man Reichtum verstecken
Gerade der Service sei im Ausland sehr wichtig. In Luxuswohnanlagen gebe es zum Beispiel immer jemanden, der die Post annehme. Die HafenCity bekommt ebenfalls ihr Fett weg: Außer der Elbphilharmonie gebe es dort „nicht sehr viel zu sehen”, so sein Urteil. In Deutschland müsse man seinen Reichtum verstecken.
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Manche seiner Kunden haben offenbar ganz bestimmte Vorstellungen, wie ihre Luxuswohnung auszusehen hat. In Asien, Dubai oder Iran würden die Reichen „ein Fernsehzimmer, ein Lesezimmer, ein Schwimmbad, ein Gym, ein Besucherzimmer, Luxusgaragen mit Marmor und Musik” wollen. (mp)