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Ein Arzt hört den Teddy eines Kleinkindes ab.
  • Der Verband der Kinder- und Jugendärzte in Hamburg schlägt Alarm: In einem Brief wendet er sich an die Politik. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Andrea Warnecke

Hamburger Kinderärzte schreiben Brandbrief: „Versorgung akut gefährdet“

Wegen einer akuten Gefährdung der Versorgung haben Hamburgs Kinderärztinnen und -ärzte einen Brandbrief an Sozialsenatorin Melanie Leonhard und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (beide SPD) geschrieben. Darin werde auch die Kassenärztliche Vereinigung aufgefordert, sich für die Kinder und ihre Ärzte einzusetzen, berichtet das „Abendblatt“ am Dienstag.

In einigen Quartieren sei die Situation „wirklich krass“, sagte die Vorsitzende des Verbandes der Kinder- und Jugendärzte in Hamburg, Claudia Haupt. „Wir sehen uns als Träger der pädiatrischen Versorgung in unserer Aufgabe und Existenz bedroht. Dadurch ist die medizinische Versorgung der Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt akut gefährdet“, heißt es in dem Brief von vergangener Woche.

Arztpraxen schlagen Alarm: immer mehr chronisch kranke Kinder

Immer wieder seien die Kinderärzte mit neuen Aufgaben betraut worden. „Wir versorgen in unseren Praxen eine stetig zunehmende Zahl chronisch kranker Kinder mit erhöhtem Betreuungsaufwand, mit beispielsweise Übergewicht, allergischen oder rheumatologischen Erkrankungen.“

Dramatisch gestiegen sei auch der Bedarf an Beratung und Betreuung, die sich um das Umfeld der Kinder dreht. „Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Flüchtlingsbewegung haben die ohnehin schon stark angestiegene Zahl von Kindern und Jugendlichen mit Verhaltens- und Entwicklungsauffälligkeiten, Essstörungen, Ängsten, Depressionen und Schulverweigerung noch einmal deutlich erhöht.“ Den Mangel an entsprechenden diagnostischen und therapeutischen Angeboten könnten die Kinderärzte nicht kompensieren.

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Hinzu kämen Infektionswellen mit Atemwegserkrankungen. Sollte keine spürbare Entlastung der Praxen kommen, werde es zwangsläufig zu längeren Wartezeiten, Wartelisten, Energiespartagen bis hin zu Praxisschließungen kommen, da eine wirtschaftliche Praxisführung nicht mehr gewährleistet werden könne, heißt es in dem Brief weiter. Auch Hamburgs Kinderkrankenhäuser seien überfüllt. (dpa/mp)

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