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RID-Rekordrichter Olaf Kuchenbecker hält die Urkunde vor den größten Weihnachtsbaum aus Konservendosen auf dem Kirchplatz vor dem Michel.
  • RID-Rekordrichter Olaf Kuchenbecker hält die Urkunde für den größten Weihnachtsbaum aus Konservendosen auf dem Kirchplatz vor dem Michel.
  • Foto: dpa | Marcus Brandt

Hamburger Institut zählt in 2022 so viele Weltrekorde wie noch nie

Höher, schneller, weiter, bizarrer: Manche Menschen träumen von Rekorden. Einigen gelingt es sogar, welche aufzustellen, bei anderen bleibt es beim Versuch. Das Rekord-Institut behält die manchmal ziemlich verrückten Anläufe von Hamburg aus im Blick – und zieht nun Bilanz. Eins vorweg: Die Pandemie brachte viele dazu, Rekorde ganz neu zu denken.

20 Menschen quetschen sich in einen Trabant, mit Tempo 106 geht es auf einem Bobby-Car die Straße hinunter und ein Christstollen bringt es auf 1022 Meter Länge: Die Deutschen haben dieses Jahr wieder einiges unternommen, um Weltrekorde aufzustellen. 90 seien in den zurückliegenden Monaten in Deutschland zertifiziert worden, sagte Olaf Kuchenbecker, oberster Richter beim Rekord-Institut für Deutschland.

So viele Weltrekord-Versuche in Deutschland wie noch nie

Das ist zugleich ein Höchstwert. Im vergangenen Jahr seien es 80 Rekorde und im ersten Pandemie-Jahr 2020 immerhin 89 gewesen. 75 wurden Kuchenbecker zufolge 2019 bestätigt.

„Das zeigt, dass der Rekordwille ungebrochen ist“, sagte der Rekordrichter – trotz Corona. Weil Massen-Veranstaltungen länger nicht möglich waren, stellten die Deutschen auch ohne Publikum Rekorde auf, etwa beim Marathonlauf mit einem Baumstamm auf der Schulter. „Die Pandemie hat neue Rekord-Kategorien hervorgebracht.“ 2022 gab es aber wieder mehr Versuche, bei denen Publikum dabei war.

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Im zu Ende gehenden Jahr ging zum Beispiel ein Turm in Gau-Weinheim in Rheinland-Pfalz als schiefster Turm der Welt ins Rekordbuch ein. Er hat eine Neigung von 5,4277 Grad. Und: In Hamburg zerschlug ein Mann mit seinem Ellbogen in 60 Sekunden 113 volle Bierdosen. Ein Schlagzeuger aus Kiel drehte seine Drumsticks 105 Mal pro Minute um seine Finger. In Niedersachsen gelang es zudem einem Duo, einen Traktorreifen in gerade einmal drei Minuten und 16 Sekunden zu wechseln.

Das in Hamburg ansässige Institut bekommt statistisch gesehen jeden Tag eine Anfrage mit einer Idee. „Nicht alles, was an Anfragen bei uns ankommt, wird akzeptiert als neue Rekord-Kategorie“, sagte der Richter. Das Rekord-Institut für Deutschland gilt als das deutschsprachige Pendant zum Guinnessbuch der Rekorde.

Rekord-Richter Kuchenbecker: Kaum ein Versuch geht schief

Wie viele Rekordversuche scheitern? Laut Kuchenbecker sind es nur wenige. „Wenn wir als Richter vor Ort sind, sind die Menschen ausreichend gut vorbereitet. Man möchte sich nicht doppelt die Blöße geben“, sagte er und verwies darauf, dass Publikum oder Medien dabei seien. „Die Situation hat dann noch mal einen gewissen Druck.“ (dpa/mp)

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