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  • „Mymuesli“ an der Spitalerstraße schließt im Mai 2022. 
  • Foto: Quandt

Hamburger Innenstadt: Weiterer Laden macht in der City dicht

Alstadt –

Es war schon etwas ungewöhnlich, als der Laden im Jahr 2015 mitten in die Hamburger Innenstadt zog. Ein Onlineshop, der ein Geschäft eröffnete? Das war ziemlich neu. Doch nun zieht sich „Mymuesli“ aus dem stationären Handel wieder zurück und schließt einen Großteil seiner Filialen. Auch der Laden an der Spitalerstraße ist betroffen. Im Mai kommenden Jahres ist dort Schluss.

Konzept des Unternehmens aus Passau: Jeder kann sich sein Bio-Müsli selbst zusammenstellen und mischen. Im Jahr 2007 ging der Onlineshop an den Start, wurde erfolgreich, erste Läden öffneten.

Derzeit gibt es noch 23 Filialen. Nur drei bleiben erhalten. In Hamburg verlieren mit der Schließung an der Spitalerstraße neun Beschäftigte ihre Jobs. 

Hamburg: „Mymuesli“ in der Innenstadt schließt

Der Grund, warum es auch in Hamburg nicht weitergeht, ist die Corona-Pandemie. „Die Lockdowns 2020 und Anfang 2021 haben dazu geführt, dass die Umsätze in unseren Stores weit abgesunken sind. Auch wenn Lebensmittelgeschäfte geöffnet bleiben durften, war der versiegende Publikumsverkehr deutlich zu spüren. In den Nicht-Lockdown-Monaten waren die Umsätze unserer Läden bis zu 80 Prozent geringer als im Vorjahr“, so Philipp Kraiss, einer der beiden Unternehmensgründer, bei der Verkündung der Entscheidung im Februar.

Warum sich der Onlinehändler damals überhaupt in den stationären Einzelhandel gewagt hat? „Unsere Läden wurden ursprünglich als Ergänzung zu unseren Online-Kanal eröffnet, um ,Mymuesli‘ für alle Müslifans erlebbar zu machen“, so eine Unternehmenssprecherin zur MOPO. Außerdem konnte bestellte Ware dort versandkostenfrei abgeholt werden.

Und in Hamburg stehen weitere Geschäfte vor der Schließung. Die Parfümeriekette „Douglas“ etwa will ab Ende Mai drei Filialen dichtmachen. Durch die Corona-Pandemie gerät der Einzelhandel immer mehr unter Druck. Experten befürchten, dass bis zu 1000 Läden in Hamburg pleite gehen könnten. In der Innenstadt sei jeder dritte Laden gefährdet, heißt es.

Die Stadt Hamburg hat mittlerweile einen „Neustartfonds City und Zentren“ aufgelegt, der dem Einzelhandel mit 1,1 Millionen Euro unter die Arme greifen soll, wenn es irgendwann wieder in den normalen Geschäftsbetrieb geht. 

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