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  • Hamburg im Lockdown: Kaum was los in der City.
  • Foto: picture alliance/dpa

Shoppingmeile: Ist die Hamburger City mit diesen Maßnahmen zu retten?

Ist die Hamburger City als Shoppingmeile noch dauerhaft attraktiv? Und wie kann der Einzelhandel die harte Zeit bis zum Ende der Corona-Pandemie überleben? Um solche Fragen ging es beim virtuellen „Corona City Talk“ am Donnerstag mit rund 50 Teilnehmern aus Politik und Wirtschaft. Gelegenheit für den Einzelhandel, mal Dampf abzulassen.

„Der Senat steht in dieser Notlage weiter fest an der Seite der Unternehmen, des Handels, der Kammern und der Verbände“, versicherte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). „Deshalb haben wir zum Beispiel die Miethilfen verlängert, den Neustartfonds aufgelegt und werden diesen auch aufstocken, wenn es nötig ist.“

Hamburgs „Neustartfonds City und Zentren“ soll dem Einzelhandel mit 1,1 Millionen Euro unter die Arme greifen, wenn es irgendwann nach dem Lockdown wieder zum regulären Geschäftsbetrieb geht. 300.000 Euro davon fließen in den Mitte, in dem die City liegt. Jeweils 150.000 Euro gehen an die Bezirke Altona, Eimsbüttel, Nord und Wandsbek, jeweils 100.000 Euro an Harburg und Bergedorf.

Hamburgs Senat unterstützt den Handel beim Neustart

„Alle Ideen, die auf dem Tisch liegen, gilt es nun zu konkretisieren“, so Dressel weiter. „Seien es kreative und kulturelle Zwischennutzung von leerstehenden Geschäften oder auch kulturelle Events, die Besucherinnen und Besucher in die Einkaufsstraße locken.“ Für die Zukunft sei auch innerstädtisches Wohnen ein wichtiger Faktor. Hier biete Hamburg „erste Anreize“, Gewerbeobjekten in Wohnimmobilien umzuwandeln.

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Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) erinnerte jedoch auch daran, dass die Krise des Einzelhandels nicht allein „auf das Konto von Corona“ gingen, sondern auch struktureller Natur seien: „Die Pandemie hat die Entwicklung allerdings beschleunigt. Jetzt kommt es darauf an, dass die Quartiere mit klugen Ideen und Aktionen auf einen gesunden wirtschaftlichen Wachstumspfad zurückfinden.“

Kreative Ideen für leerstehende Flächen sollen Hamburgs City beleben

Mit dem Neustartfonds, verlängerten Miethilfen und Mietzuschüssen für kreative Zwischennutzungen bei Leerstadt schnüre die Stadt ein Paket, mit dem sie ganz konkret vor Ort helfen könne.

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Kultursenator Carsten Brosda sieht angesichts des Strukturwandels der Innenstädte in der Zwischennutzung durch Kreative ein wichtiges Mittel, um die City dauerhaft attraktiver zu machen: „Schon im Sommer wollen wir die Plätze der Stadt wieder mit einem vielfältigen Programm mit Kunst und Kultur beleben.“

Einzelhandel kritisiert Hamburgs Corona-Politik scharf

Ganz so rosig blickt der Einzelhandel aber nicht in die Zukunft. Er lobte zwar den Neustartfonds, forderte aber mit Nachdruck „mehr Perspektive und Unterstützung seitens der Politik“.

„Es ist nicht vermittelbar, weshalb Hamburg als einziges Land mit seinen strengen Beschränkungen über die bundeseinheitlichen Regelungen hinausgeht“, sagte Volker Tschirch, der Vorsitzende des Verbands der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Nord. „Auch können wir nicht mehr erklären, weshalb Drogeriemärkte und Blumengeschäfte öffnen dürfen, Spielwaren und Textilhandel aber weiter dicht bleiben.“

Der Senat klammere sich an seine eigenen Inzidenzzahlen, anstatt auf die des RKI zu vertrauen, die seit Wochen konstant darunter lägen. „Wir sprechen uns daher unverändert für eine klare Öffnungsperspektive für den gesamten Handel aus“, so Tschirch. (mp)

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