• Immer mehr Menschen wohnen in Großsiedlungen (Symbolfoto).
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Immer mehr Großsiedlungen: Hamburger forschen an der Stadt der Zukunft

Die Zahl der Stadtbewohner wächst rasant. Bereits heute lebt jeder zweite Mensch in einer Siedlung mit mehr als 10.000 Einwohnern, bis 2050 könnten es zwei Drittel der Weltbevölkerung sein – eine enorme Herausforderung für Stadtplaner. Damit die besser und nachhaltiger arbeiten können, hat die HafenCity Universität (HCU) in Hamburg einen Software-Werkzeugkasten entwickelt.

„Die rasante Entwicklung der urbanen Zentren fordert die Wissenschaft heraus“, sagt Dr. Jörg Rainer Noennig, Professor im Studiengang Digital City Science an der HCU. „Wir müssen sehr schnell belastbare, neue Ansätze und Werkzeuge entwickeln, die es uns erlauben, diese Phänomene zu verstehen und durch geeignete Interventionen zum Positiven zu beeinflussen.“

Prof. Dr. Jörg Rainer Noennig von der HafenCity Universität Hamburg. HCU
Prof. Dr. Jörg Rainer Noennig von der HafenCity Universität Hamburg.
Prof. Dr. Jörg Rainer Noennig von der HafenCity Universität Hamburg.

Anderthalb Jahre hat Noennig mit seinem Team an einem digitalen Werkzeugkasten gearbeitet, der nachhaltige Stadtentwicklung überall auf der Welt möglich machen soll. Das Software-Paket trägt den Namen TOSCA (Toolkit for Open and Sustainable City Planning and Analysis) und wurde bereits im vergangenen Jahr als „Open City Toolkit“ mit dem Hamburg Open Science Award ausgezeichnet. Nun ist es einsatzbereit und frei verfügbar.

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Erstmals konkret eingesetzt wird TOSCA im ostindischen Bhubaneswar und in Latacunga in Ecuador. Zwei Städte mit ganz unterschiedlichen Problemlagen: Während in Indien unkontrolliert Slums wuchern, liegt Latacunga in bedrohlicher Nähe eines Vulkans, von dem es bereits im Jahre 1877 völlig zerstört wurde.  

Hamburger entwickeln Software für Stadtentwicklung

„Für die konkreten Probleme vor Ort, von der Aufwertung informeller Großsiedlungen bis hin zum Evakuierungsmanagement bei Vulkanausbrüchen, haben wir geeignete Analyseinstrumente maßgeschneidert, die jetzt genutzt werden können“, so Noennig.


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Konkret aussehen soll das so: Über ein webbasiertes geografisches Informationssystem wird der Austausch zwischen Stadtverwaltungen und Bürgern sowie zwischen verschiedenen Verwaltungsbereichen gefördert. Mit dem System werden Stadtplanungsprozesse und verschiedene Nutzergruppen unterstützt. In Indien sind es der HCU zufolge vor allem die Stadtverwaltungen und Planungsbehörden und in Ecuador vor allem wissenschaftliche Einrichtungen, die das Werkzeug künftig nutzen wollen.

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