Im Streit um mehr Gehalt gehen die Arbeitgeber auf die Hamburger Einzelhandelsmitarbeiter zu. (Symbolbild)
  • Verdi-Mitglieder während eines Warnstreiks (Symbolbild)
  • Foto: dpa

Hamburger Einzelhandel stockt Angebot im Tarifstreit auf

Nach ersten Warnstreiks im Hamburger Einzelhandel haben die Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde ihr Angebot aufgestockt.

Die rund 90.000 Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel sollen demnach bei einer Laufzeit von 24 Monaten insgesamt 7,5 Prozent mehr Geld in drei Stufen sowie in zwei Stufen 1000 Euro als Inflationsausgleichsprämie erhalten. Das teilte der Handelsverband Nord am Montag nach der zweiten Verhandlungsrunde mit. Zudem soll es eine „garantierte Vergütungsuntergrenze von mindestens 13 Euro pro Stunde“ geben. Die Verhandlungen sollen am 21. Juni fortgesetzt werden.

Angebot der Arbeitgeber weit unter Forderung der Gewerkschaft

Das Angebot ist immer noch weit entfernt von der Forderung der Gewerkschaft Verdi, die 2,50 Euro mehr Geld pro Stunde bei einer Laufzeit von zwölf Monaten durchsetzen will. Um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, hatten nach Verdi-Angaben am Freitag und Samstag jeweils rund 700 Beschäftigte in etwa 20 Filialen bei einem Warnstreik die Arbeit niedergelegt.

Verdi argumentiert mit der aktuell sehr hohen Inflation. In der ersten Runde hatten die Arbeitgeber zunächst ein Entgeltplus von fünf Prozent in zwei Stufen bei einer Laufzeit von 24 Monaten sowie steuerfreie Sonderzahlungen in Höhe von insgesamt 1000 Euro angeboten.

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Die Verdi-Forderung bedeutet nach Berechnungen der Arbeitgeberseite „im Durchschnitt eine Anhebung der Entgelte um mehr als 15 Prozent und in der Spitze sogar bis zu 26 Prozent“. Das passe nicht zu den gesamtwirtschaftlichen Rahmendaten und erst recht nicht zur aktuellen Situation der Einzelhandelsbranche, sagte die Verhandlungsführerin der Arbeitgeber, Sandra Widmaier, laut Mitteilung. Der Gewerkschaft warf sie fehlende Verhandlungsbereitschaft vor. „Vielmehr scheint bei Verdi das Drehbuch für die kommenden Wochen bereits geschrieben zu sein.“ (dpa/mp)

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