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Die Dow-Anlage vor dem Industriepark Stade ist Teil der zukünftigen Hafenerweiterung für das geplante Import-Terminal für Flüssigerdgas.
  • Wird von hier bald Flüssigerdgas geliefert? Für den Industriepark in Stade gibt es dafür konkrete Pläne. In Hamburg jedoch wird es vorerst wohl kein Terminal geben – Umweltschützer begrüßen das.
  • Foto: dpa | Sina Schuldt

Umweltschützer: Aus für LNG-Terminal ist Hamburgs große Chance

Im Hamburger Hafen soll vorerst kein LNG-Terminal gebaut werden. Der Erste Bürgermeister, Peter Tschentscher, plant dennoch den Bau eines solchen Terminals. Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) ist da ganz anderer Meinung. Auch Umweltschützer sehen das Aus für den Bau als große Chance – und begründen das mit der Sicherheit von zwei Millionen Menschen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die Entscheidung der Bundesregierung begrüßt, Hamburg vorerst nicht als Standort für ein schwimmendes LNG-Terminal zu benennen. Geschäftsführer Lucas Schäfer sprach am Mittwoch von einer Absage an ein hochexplosives Terminal mitten im Hamburger Hafen. „Die Entscheidung der Bundesebene bewahrt zwei Millionen Einwohner in Hamburg vor Sicherheitsrisiken, die bis heute von niemandem ausgeräumt werden konnten.“

Westhagemann stellt sich bei Plänen für Terminal-Bau gegen Tschentscher

Die Bundesregierung hatte am Dienstag mit Stade in Niedersachsen und Lubmin in Vorpommern die letzten beiden Standorte für vier von ihr geplante schwimmende Flüssigerdgasterminals benannt. Bürgermeister Peter Tschentscher hatte erklärt, dass der Bau eines schwimmenden Terminals im Hafen weiter geprüft werde und Hamburg grundsätzlich bereit sei, einen Beitrag zur Sicherung der Gasversorgung zu leisten. Zunächst soll aber das Ergebnis eines Gutachtens abgewartet werden.

Auch Wirtschaftssenator Michael Westhagemann spricht sich gegen den Bau des Terminals aus. „Unsere Strategie für den Hamburger Hafen beruht darauf, dass wir ein Importhafen für grünen Wasserstoff werden wollen. Ein Floating-Terminal mitten in der Stadt – da bin ich sehr vorsichtig!“, so Westhagemann bei Radio Hamburg. Stattdessen fordert der Senator eine schnellere Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff: „Da würde ich auch mal so viel Gas geben, wie man das im Moment für den Einsatz von LNG-Terminals macht.“ 

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Der wertvollste Beitrag für eine Energiesouveränität Deutschlands sei der konsequente Ausbau der erneuerbaren Energien, sagte BUND-Geschäftsführer Schäfer. Dies gelte sowohl für den geplanten Elektrolyseur zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Moorburg als auch für den Ausbau naturverträglicher Windkraftanlagen im Hafen. „Ein weiteres Festhalten am Prüfen von LNG-Optionen in Hamburg wäre nun in jeglicher Hinsicht gestrige Politik.“ (dpa/mp)

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