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Die Wolfgang-Meyer-Sportanlage war Austragungsort etlicher Fußballspiele – und wird künftig Sportpark Eimsbüttel heißen (Archivbild).
  • Die Wolfgang-Meyer-Sportanlage war Austragungsort etlicher Fußballspiele – und wird künftig Sportpark Eimsbüttel heißen (Archivbild).
  • Foto: IMAGO/Eibner

Neuer Name für Sportanlage in Hamburg – NS-Widerständlerin bekommt eigenen Weg

Ehrung für die Hamburger Journalistin, Schauspielerin und Politikerin Inge Stolten: Ein Weg wird nach der Widerständlerin gegen das Nazi-Regime benannt. Außerdem wird eine Sportanlage in Eimsbüttel umbenannt und drei Straßen in den Bezirken Wandsbek und Nord erinnern künftig auch an bedeutende Frauen.

Inge Louise Stolten (1921-1993) wuchs in St. Georg auf; wo der künftig nach ihr benannte Weg zwischen Ferdinandstor und Ernst-Merck-Straße liegt. Während der NS-Zeit engagierte sie sich im Umfeld der Weißen Rose Hamburg. Aufgrund ihrer regimekritischen Haltung wurde ihr ein Studium verwehrt und sie widmete sich der Schauspielerei. 1942 wurde Stolten Teil des Schauspielhaus-Ensembles.

Weg wird nach Widerständlerin Inge Stolten benannt

Nach einer schweren Tuberkuloseerkrankung war sie als Journalistin tätig und publizierte viele Beiträge zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Nach dem Mauerfall engagierte sich die Hamburgerin in der PDS. Heute erinnert ein Gedenkstein auf dem Ohlsdorfer Friedhof an Stolten.

„Inge Stolten war eine beeindruckende Frau, deren Leben nicht nur immer wieder vom Lauf der Geschichte beeinflusst wurde, sondern die auch unsere Gesellschaft mit ihrer Haltung mit geprägt hat“, so Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien.

Senat beschließt bei Straßennamen Mitbenennung von Frauen

Neben dieser Neubenennung hat der Senat auf Vorschlag des Bezirks Wandsbek für drei Straßen eine sogenannte Mitbenennung beschlossen. Anstatt der ausschließlichen Ehrung von Männern, werden künftig in den Erläuterungen des Straßennamens auch drei Frauen aufgenommen, die Herausragendes geleistet haben.

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So wird bei der Ossietzkystraße in Jenfeld nun auch die Ehefrau von Carl von Ossietzky (1889-1938) und Frauenrechtlerin Maud Hester von Ossietzky (1888-1974) geehrt. Die Holthusenstraße in Volksdorf ehrt neben Gottfried Holthusen (1848-1920) auch seine Schwiegertochter Agnes Holthusen (1896-1990), Kunstmäzenin und Vorstandsmitglied mehrerer Frauenverbände. In Winterhude erinnert die Scheffelstraße nicht nur an Joseph von Scheffel (1826-1886), sondern auch seine Mutter Maria (1805-1865), eine Malerin und Schriftstellerin.

Darüber hinaus wird die bisherige Wolfgang-Meyer-Sportanlage in Stellingen in „Sportpark Eimsbüttel“ umbenannt. Grund hierfür ist die NS-Vergangenheit von Wolfgang Meyer: Der Landesschulrat unterstützte die nationalsozialistische Ausrichtung der Hamburger Schulpolitik. (elu)

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