Corona-Regeln Hamburg
  • Bald ein Bild aus vergangenen Tagen: Ein Hinweisschild auf die Maskenpflicht am Eingang einer Kneipe in Hamburg.
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Die meisten Corona-Regeln fallen weg: Was sich jetzt alles in Hamburg ändert

Hamburg schafft die Hotspot-Regel ab. Damit entfallen ab 30. April alle Corona-Restriktionen bis auf wenige Ausnahmen. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) nutzt die Ankündigung auch für einen Rückblick auf die vergangenen Jahre.

An so eine Pressekonferenz hätte man vor einigen Monaten nur schwer denken können. Da sitzt er nun, Bürgermeister Peter Tschentscher, der mahnende Mediziner, und verkündet das Ende der (allermeisten) Corona-Regeln in Hamburg. Zuversichtlich sei er, er habe ein sicheres Grundgefühl und ja, mit sich selbst sei er auch im Reinen. Es ist eine Mischung aus Kommunikation der aktuellen Corona-Politik und Bilanzierung der bisherigen Pandemie-Jahre, die er am Dienstag vollzieht.  

Corona-Regeln: Das ändert sich nun in Hamburg

Zunächst zum Aktuellen: Mit Ablauf der aktuellen Eindämmungsverordnung in Hamburg Ende April, werden ab dem kommenden Monat nahezu alle Corona-Regeln auslaufen. Durch den Wegfall der bislang in Hamburg geltenden Hotspot-Regel, die der Bürgermeister indes etwas drollig nicht Hotspot-Regel nennen will, muss niemand mehr Maske in Innenräumen (Supermarkt, Schule, usw.) tragen und die 2G-Plus-Zugangsbeschränkung für Clubs wird auch gestrichen. In den Schulen wird dagegen erst einmal weiter zwei Mal pro Woche getestet – ob dies auch in den kommenden Monaten beibehalten wird, darüber wird sich Schulsenator Ties Rabe (SPD) Gedanken machen. Die Maskenpflicht wird weiterhin in vulnerablen Bereichen (z.B. Krankenhaus) und im ÖPNV gelten.

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Unklar ist noch, wie es mit der Isolationspflicht und den kostenfreien Tests weitergehen wird. Vorerst gelten weiterhin zehn Tage Quarantänezeit (Freitesten ab sieben Tagen möglich).

Hamburg: Darum werden die Corona-Regeln gelockert

Der sich nun anbahnende Sommer bringt laut Tschentscher eine „viel einfachere Zeit“. Die saisonalen Effekte spielten der Pandemiebekämpfung in die Karten, parallel gingen die Krankenhauszahlen zurück und auch die Personalsituation in den Kliniken entspanne sich. „Es muss sich keiner Sorgen machen aufgrund der aktuellen Corona-Lage“. Trotzdem rät er vulnerablen Menschen dazu, weiterhin in engen Innenräumen eine Maske zu tragen. 

Behält er seine Maske weiter auf? Auch darauf gab Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag eine Antwort. dpa
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
Behält er seine Maske weiter auf? Auch darauf gab Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag eine Antwort.

Tschentscher spricht über seine Pandemieerfahrung

Dann gewährt Tschentscher Einblicke in sein Seelenleben, spricht davon wie beunruhigt er im Frühjahr 2020 gewesen sei, „weil wir keine Erfahrungswerte hatten“. Er bezeichnet die schnelle Entwicklung der Impfstoffe als „Wunder“, lobt seinen Koalitionspartner die Grünen (und auch die Oppositionsfraktionen) dafür, wie eng man zusammengestanden habe. Das sei, gerade auch mit Blick auf andere Bundesländer, nicht selbstverständlich, aber auch dadurch sei man sehr gut durch die Pandemie gekommen.

Maßgeblich für die Bekämpfung der Pandemie sei außerdem die Kommunikation gewesen. „Ich hoffe, dass unsere Ansagen in Hamburg immer klar waren.“ Nicht jede Einzelmaßnahme sei im Nachhinein immer beweisbar richtig oder falsch – die Ausgangssperre und Sperrstunde jedoch wären auf jeden Fall richtig gewesen. Man merkt ihm die die Enttäuschung darüber an, dass die Impfpflicht nicht zustande gekommen ist. Die Impfung sei wie ein Sicherheitsgurt und „die Gurtpflicht ist eine gute Erfindung“. 

Tschentscher: Das Impfen ist der Schlüssel

Sowieso, das Impfen, das kann der Bürgermeister gar nicht oft genug betonen, sei der Schlüssel für alles. „Wir wären nicht so glimpflich durch die Omikron-Welle gekommen ohne die Impfquote“. Nur weil Hamburg so eine hohe Impfquote habe, blicke er auch zuversichtlich in Richtung Herbst. Er wolle nichts dramatisieren, aber natürlich sei man „noch nicht durch“, die Pandemie sei schließlich nicht planbar. Dass jetzt aber eine neue Variante um die Ecke käme, die sehr bedrohlich sein und die bisherige Immunisierung vollständig umgehen könnte, sei nicht sehr wahrscheinlich.

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„Es ist eine große Leistung der Gesellschaft, insbesondere einer solidarischen Stadtgesellschaft in Hamburg, dass wir so gut durch die Pandemie gekommen sind“, richtet er seinen Dank an die Bevölkerung. Ob man Tschentscher denn dann auch bald ohne Maske sehen wird, wird er gefragt. „Ich verhalte mich immer im Einklang mit den Empfehlungen, die ich der Öffentlichkeit gebe.“ Entsprechend werde auch er schon bald ohne Maske einkaufen gehen.

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