Frau schminkt sich vor Kamera.

Das Hamburger Finanzamt guckt bei den Einnahmen von Influencern genau hin (Symbolbild). Foto: IMAGO / Zoonar

„Bewusste Verschleierung“: Hamburg schickt Influencern Steuerfahnder in Haus

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Für lau ein paar Tage in einem schicken Hotel verbringen, teure Kosmetik geschenkt bekommen oder ein paar angesagte Sneaker anpreisen und dafür kassieren – so ein Leben als Influencer kann schon sehr angenehm sein. Was die Follower erfreut, ruft allerdings auch das Finanzamt auf den Plan. Denn alles, was ein Contentcreator mit seiner Reichweite verdient, muss versteuert werden. Hamburger Betriebsprüfer sind bei dem Thema bundesweit ganz vorn.

Weil die Berufsgruppe noch so neu ist, hat das Finanzamt Hamburg nun ein Nachschlagewerk für Betriebsprüfer erstellt, mit dessen Hilfe ermittelt werden kann, wie die unterschiedlichen Einnahmen von Influencern zu besteuern sind. Das Werk wurde auch an die Kollegen in den anderen Bundesländern verteilt.

Das sagt der Finanzsenator

Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) betont, dass es um Gerechtigkeit gegenüber anderen Steuerzahlern geht: „Ziel der früh eingeleiteten Ermittlungen ist es, steuerliche Verfehlungen frühzeitig zu erkennen. Dies gilt insbesondere dort, wo eine hohe Reichweite erzielt und professionell agiert wird, während die steuerlichen Pflichten entweder nicht bekannt sind oder die Anonymität des Internets bewusst zur Verschleierung von Einkünften genutzt wird.“

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Hamburg nutzt für die Steuerfahndung diverse Datensätze von Social-Media-Plattformen und von Marketing-Agenturen und hat dieselben Erfahrungen gemacht wie bereits die Kollegen in Nordrhein-Westfalen: Schon wenige Einzelfälle von Schummel-Influencern können zu hohen Steuerausfällen führen.

Die Branchenprüfung soll im ersten Quartal 2026 abgeschlossen werden. Es wird erwartet, dass Hamburger Betriebsprüfer bis dahin rund 140 Influencer kontrolliert haben. Zu den zusätzlich eingetriebenen Steuern liegen noch keine Zahlen vor.

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