Französische Bulldogge
  • Eine junge Französische Bulldogge an der Hundeleine (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance / dpa/Marcus Brandt

Corona-Effekt? Hamburg kommt auf den Hund

Liegt es daran, dass sich wegen Corona so viele Menschen ein Haustier gewünscht haben? Die Zahl der Hundehalter ist in Hamburg ungewöhnlich stark gestiegen. Die Finanzbehörde registrierte jetzt rund zehn Prozent mehr Steuerkonten von Hundehaltern  als noch im Juni 2020. Das ergibt eine Senatsanfrage des CDU-Abgeordneten Sandro Kappe. Erstmals könnten die Einnahmen aus der Hundesteuer die Fünf-Millionen-Euro-Marke knacken.

Der Hamburger Senat gibt an, dass im Juni 2020 rund 53.500 Steuerkonten von Hundehaltern registriert waren. Im September 2021 waren es dann schon 59.106.

Hinter einem Steuerkonto steht immer ein Halter, der hat aber oft mehrere Hunde angemeldet. Wie viele Hunde tatsächlich in Hamburg leben? Immer mehr, aber belastbare Zahlen gibt es nicht.

88.859 Hunde sind laut Hunderegister in Hamburg registriert

Laut offiziellem Hamburger Hunderegister sind es 88.859 Hunde. Allerdings weist die Behörde darauf hin, dass in diesem Register auch verstorbene oder umgezogene Hunde enthalten sein können, weil die Halter das nicht unbedingt beim Hunderegister löschen lassen. Gleichzeitig gibt es natürlich eine große Dunkelziffer von Hunden, die gar nicht registriert werden, weil die Besitzer sich die Steuer sparen wollen.

Mit der Zahl der Hunde wachsen natürlich auch die Einnahmen aus der Hundesteuer. Die Finanzbehörde rechnet damit, dass in diesem Jahr die Marke von fünf Millionen Euro Einnahmen aus der Hundesteuer geknackt wird.

Das könnte Sie auch interessieren: Wölfe in Park gesichtet? Hund soll jetzt nach ihrem Kot schnüffeln

CDU-Mann Kappe fordert, dass die Mehreinnahmen aus der Hundesteuer für neue Hundeauslauf-Flächen genutzt werden. Derzeit gibt es 135 davon in der ganzen Stadt. „Es ist an der Zeit, dass die erzielten Mehreinnahmen auch bei den Hundehaltern ankommen und nicht im Haushalt versacken“, so Kappe.

Die Hunde in der Stadt erzeugen allerdings auch eine Menge Kosten. So wurden im vergangenen Jahr wieder alleine 34 Millionen Hundekotbeutel für rund 153.000 Euro angeschafft. Kontrolliert wird weiterhin nur äußerst wenig. Die Stadtreinigung hat in diesem Jahr erst 66 Hundehalter mit einem Bußgeld drangekriegt, weil sie Hundekot nicht entsorgt haben.

Sollten Hundehalter in der nächsten Zeit merken, dass sich ihr neuer Liebling zwar mit dem Homeoffice vereinbaren ließ, aber nicht mit dem Büroalltag nach Corona, dann hat die Stadt ein Problem. Denn das Tierheim Süderstraße musste Gebäude wegen Einsturzgefahr sperren und hatte zeitweise einen Aufnahmestopp. Hunde werden zwar mittlerweile wieder aufgenommen, aber der Platz ist auf lange Sicht begrenzt.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp