x
x
x
So könnte der neue Stadtteil Kleiner Grasbrook einmal aussehen.
  • So könnte der neue Stadtteil Kleiner Grasbrook einmal aussehen.
  • Foto: Herzog & de Meuron / Vogt Landschaftsarchitekten. Illustration: moka studio

Fast ohne Autos: Hier entsteht Hamburgs neuer Vorzeige-Stadtteil

Der Kleine Grasbrook direkt gegenüber der HafenCity soll Hamburgs neuer Super-Stadtteil werden. Autos verschwinden aus dem Stadtbild, dafür entstehen viel Grün und neue Wohnungen. Den aktuellen Stand der Planungen präsentierten Architekten, HafenCity GmbH und Stadtentwicklungsbehörde gemeinsam am Mittwoch im zweiten Grasbrook Forum.

Der Kleine Grasbrook soll in Sachen Klimaschutz zum Vorreiter werden. Autos sind deshalb so gut wie weggeplant. Gerade einmal 13 Prozent Anteil an motorisiertem Individualverkehr ist das Ziel. Zum Vergleich: In der neuesten Erhebung von 2017 beträgt dieser Anteil für Hamburg insgesamt etwa 36 Prozent. Parkplätze für private Wohnungen, Gewerbe und Büros wird es im neuen Stadtteil daher nur in reduzierter Zahl geben.

Kleiner Grasbrook: Autos kommen unter die Erde

„Der Kfz-Verkehr wird an zentralen Stellen abgefangen und in große Quartiersgaragen abgeführt“, sagte Christian Scheler von ARGUS Stadt und Verkehr bei der Präsentation am Mittwoch. Der Plan: Kurze Wege zum nächsten Supermarkt und alternative Verkehrsmittel. Unter anderem sind ein Boulevard für Fahrräder, eine zentrale U-Bahnstation, eine Fähranbindung und autonome Shuttlebusse vorgesehen.

Auf dem neuen Grasbrook Boulevard sollen Fußgänger, Radfahrer und autonome Shuttlebusse fahren - Autos gibt es hier keine. Herzog & de Meuron + Vogt Landschaftsarchitekten
Auf dem neuen Grasbrook Boulevard sollen Fußgänger, Radfahrer und autonome Shuttlebusse fahren - Autos gibt es hier keine.
Auf dem neuen Grasbrook Boulevard sollen Fußgänger, Radfahrer und autonome Shuttlebusse fahren – Autos gibt es hier keine.

So soll der neue Hamburger Klima-Stadtteil aussehen

„Eine grandiose Wasserlage, ein geräumiger Park, großartige Wohnhäuser und eine neue U-Bahnanbindung werden den künftigen Stadtteil auszeichnen“, sagte Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeld (SPD) zusammenfassend. Im Moldauhafenquartier im Norden des neuen Stadtteils, sollen 3.000 neue Wohnungen entstehen – 35 Prozent davon sind sozialer Wohnungsbau.

Die Visualisierung zeigt den Blick von Westen auf den Park und den Moldauhafen. Herzog & de Meuron + Vogt Landschaftsarchitekten
Die Visualisierung zeigt den Blick von Westen auf den Park und den Moldauhafen.
Die Visualisierung zeigt den Blick von Westen auf den Park und den Moldauhafen.

Weiterhin in Planung sind eine Schule, ein Hafenmuseum, ein Sportplatz und Nahversorgungsangebote. Auf der südlichen Seite im Hafentorquartier sind vor allem Gewerbegebäude vorgesehen. Rund 16.000 Arbeitsplätze wird der Kleine Grasbroook einmal beheimaten. In der Mitte zwischen den beiden Quartieren liegt eine große grüne Parkanlage, die zum Picknicken und Flanieren einladen soll.

Hamburgs Kleiner Grasbrook: Neue Verbindung zur Veddel

Zum Nachbarstadtteil Veddel wird eine Brücke gebaut, damit die Bewohner:innen hier ebenfalls von neuen Einkaufs-, Sport- und Freizeitangeboten profitieren können. Aktuell gibt es auf der Veddel nur einen Supermarkt, was von den Bewohner:innen seit Jahren kritisiert wird. „Ich bin nicht so sicher, ob das reicht mit der Brücke“, sagt Veddels „Stadtteilkümmerer“ Klaus Lübke (SPD) zur MOPO. „Die Idee der kurzen Wege sollte für beide Stadtteile gelten, nicht nur für einen. Allerdings sind die Pläne für eine neue U-Bahnstation und mehr Nahversorgung auch eine Chance für die Veddel, dass es besser wird als jetzt.“

Das könnte Sie auch interessieren: Ausstellung: Als Hamburg das Tor zur Welt für die Juden wurde

Der Abriss der alten Gebäude am Kleinen Grasbrook hat bereits begonnen, der Bau der Infrastruktur für den Stadtteil soll bereits 2022 starten. Hamburgs Bürger:innen können allerdings noch Mitdiskutieren. Bis zum 17. Oktober 2021 gibt es einen Online-Dialog über den aktuellen Planungsstand. Ab November finden außerdem verschiedene Planungswerkstätten statt.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp