Weniger hören, mehr sehen: Neuartige Lärmschutzwände für Hamburger S-Bahn
Die Deutsche Bahn will in Städten sowie auf landschaftlich attraktiven Strecken künftig auch durchsichtige Lärmschutzwände einsetzen. In Hamburg sollen diese bald zum allerersten Mal Verwendung finden.
Für Fahrgäste soll mit den durchsichtigen Wand-Elementen aus Kunststoff der Blick auf die Landschaft erhalten bleiben. Anwohner wiederum müssten nicht mehr mit grauen Wänden vor der eigenen Haustür leben, sagte die Bahn am Mittwoch. Ein entsprechendes Modell hat der Konzern auf der Technikmesse Greentech Festival in Berlin vorgestellt. Ein erster Einsatz sei bereits in diesem Jahr beim Bau der S-Bahnlinie S4 in Hamburg geplant, hieß es.
Hamburg: Bahn baut durchsichtige Lärmschutzwände
Die durchsichtigen Wände dämmen bis zu 37 Dezibel des von vorbeifahrenden Zügen verursachten Lärms. Sie seien damit „hochabsorbierend“ und für den flächendeckenden Einsatz entlang von Bahnstrecken geeignet. „Bei der transparenten Lärmschutzwand müssen sich Kommunen nicht mehr zwischen Optik und Funktionalität entscheiden“, teilte Bahn-Infrastrukturvorstand Berthold Huber am Mittwoch mit.
Neue Lärmschutzwände: Ästhetik hat ihren Preis
In welchem Umfang die neuen Wände zum Einsatz kommen, blieb zunächst unklar. Bestehende herkömmliche Lärmschutzvorrichtungen dürften vorerst nicht ersetzt werden. Die durchsichtigen Wände sind aufgrund einer aufwändigeren Herstellung teurer. Höhere Akzeptanzquoten sollen laut Bahn aber zu schnelleren Planfeststellungsverfahren führen, wodurch wiederum Kosten gespart werden könnten.
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Entwickelt wurden die Lärmschutzwände vom italienischen Unternehmen Phononic Vibes und der Bahnbau Gruppe, einer Tochter der Deutschen Bahn. (dpa/mp)