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Melanie Schlotzhauer (SPD)
  • Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) begrüßt das Modellprojekt (Archivfoto).
  • Foto: picture alliance/dpa/Georg Wendt

Hamburg eröffnet Gratis-Pension für Arbeitnehmer in Wohnungsnot

Die Stadt Hamburg bietet ab sofort Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aus der EU eine vorübergehende Gratis-Unterkunft in einer Pension an, um sie vor Obdachlosigkeit zu bewahren und sie bei der Job-Suche zu unterstützen. Das Modellprojekt hat zwei Standorte in Eimsbüttel.

Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD) erklärt dazu: „Das Modellprojekt richtet sich gezielt an erwerbsfähige Menschen aus dem EU-Ausland, die durch den Verlust des Arbeitsplatzes oder zu geringe Lohnzahlungen unverschuldet in Wohnungsnot geraten.“ Eine Obdachlosenzählung 2018 hatte ergeben, dass etwa zwei Drittel der damals in Hamburg erfassten 1910 Obdachlosen keine deutsche Staatsangehörigkeit besaßen und aus ärmeren EU-Staaten kamen, oft aus Osteuropa. 71 Prozent gaben an, dass sie auf der Suche nach Arbeit nach Hamburg gekommen seien.

Die Projektteilnehmer können sich aber nicht selbst in die Gratis-Pension einquartieren, sondern werden von der der Servicestelle Arbeitnehmerfreizügigkeit und dem Hamburg Welcome Center ausgewählt. Auch Übernachtungsstellen für Obdachlose und Wohlfahrtsverbände können geeignete Bewohner schicken. Wichtig bei der Auswahl ist, dass die Männer und Frauen Chancen auf dem Hamburger Arbeitsmarkt haben, also einigermaßen Deutsch sprechen und Berufserfahrungen vorweisen können.

Hamburg: Einzel- und Doppelzimmer in Eimsbüttel

Die Bewohner wohnen in Einzel- oder Doppelzimmern und werden intensiv und professionell bei der Suche nach einem Arbeitsplatz unterstützt, besonders in Branchen, die derzeit händeringend nach Arbeitskräften suchen. „Mit der Pension für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beugen wir einer Obdachlosigkeit vor und ermöglichen eine zügige Rückkehr in Beschäftigung“, so die Sozialsenatorin.

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Nach spätestens sechs Wochen müssen die Personen die Gratis-Pension verlassen. Wenn sie bis dahin einen Job gefunden haben, können sie als Selbstzahler in eine öffentliche Unterbringung ziehen (oder, wenn sie sehr viel Glück haben, in eine eigene Wohnung). Haben sie in der Zeit trotz intensiver Suche keine Anstellung gefunden, werden sie über die Rückkehr in ihre Heimatländer beraten.

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