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Der Hamburger Ruben F.
  • Wochenlang war Ruben F. nach dem Überfall auf der Flucht. Ab Mittwoch steht er vor Gericht.
  • Foto: Polizei Hamburg

Halbbruder überfallen und eingesperrt: Prozess startet

Anfang Dezember überfiel ein junger Mann in einem Büro am Hopfenmarkt seinen Halbbruder. Klaute ihm Geld und zwei Waffen, sperrte ihn ein und flüchtete. Erst dreieinhalb Wochen später konnte die Polizei ihn festnehmen. Jetzt wird dem 28-Jährigen der Prozess gemacht.

Nach bisherigen Ermittlungen geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der Beschuldigte zum Tatzeitpunkt psychisch krank und somit nicht voll schuldfähig war. Die Öffentlichkeit kann in so einem Fall für große Teile des Prozesses ausgeschlossen werden. Am Ende des Verfahrens könnte keine Haftstrafe, sondern die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus stehen.

Und die Liste der Vorwürfe ist lang. Dem Mann werden schwerer Raub in Tateinheit mit Freiheitsberaubung, vorsätzlicher Körperverletzung, Verstoß gegen das Waffengesetz und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zur Last gelegt.

Halbbruder überfallen und ausgeraubt

Am Abend des 9. Dezember 2020, so die Anklage, überfiel der psychisch Kranke gegen 20.30 Uhr seinen Halbbruder in dessen Büro am Hopfenmarkt in der Altstadt. Er klaute Geld und zwei Schusswaffen, darunter eine Schrotflinte. Diese Schrotflinte ist bis heute nicht mehr aufgetaucht. Anschließend schloss er seinen Halbbruder in einem Büro ein.

Die Polizei suchte mit einem Großaufgebot nach dem flüchtigen Ruben F. / hami Roshan
Fahndung nach Ruben F.
Die Polizei suchte mit einem Großaufgebot nach dem flüchtigen Mann.

Wenig später rückten Polizisten an und stürmten mit einer Ramme das Büro, auch das weitere Gebäude wurde überprüft. Doch von dem Gesuchten keine Spur.

In Hamburg beginnt Prozess

Die Polizei leitete eine öffentliche Großfahndung nach ihm ein. Wochenlang fahndeten sie nach dem jungen Mann. Zunächst ohne Erfolg. Erst am 3. Januar 2021 erkannten ihn schließlich Zeugen vor einer psychiatrischen Wohneinrichtung in Harvestehude und alarmierten die Polizei.

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Der Beschuldigte soll eine Pistole und ein Messer bei sich gehabt haben, als Zivilfahnder ihn gegen zwei Uhr morgens an der Hallerstraße umstellten und überwältigten. Nach MOPO-Informationen soll er versucht haben, nach dem Messer zu greifen. Noch am selben Tag wurde er einem Haftrichter vorgeführt.

Am Mittwoch beginnt nun der Prozess vor dem Hamburger Landgericht.


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