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Hackerangriff
  • Im Jahr 2022 gab es so viele Hackerangriffe, wie sonst noch nie in Hamburg. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Lino Mirgeler

Hackerangriffe in Hamburg nehmen drastisch zu: Wer jetzt besonders betroffen ist

Es ist längst nicht mehr nur die kritische Infrastruktur. Hacker haben es immer häufiger auf normale Unternehmen oder Institutionen abgesehen, warnt Hamburgs Datenschutzbeauftragter Thomas Fuchs – und legt Zahlen vor. Laut denen gab es 2022 so viele Cyberattacken wie noch nie.

Die Hackerangriffe auf Unternehmen und Institutionen in Hamburg nehmen weiter zu. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 807 Datenschutzverletzungen, davon 227 Hackerangriffe, registriert worden. Das sei ein neuer Höchststand, sagte Hamburgs oberster Datenschützer Thomas Fuchs bei der Präsentation des 31. Tätigkeitsberichts seiner Behörde. „Bemerkenswert ist, dass diese Art von Angriffen auch öffentliche Institutionen immer stärker betreffen“, sagte Fuchs mit Verweis auf die jüngsten Cyberattacken etwa auf die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) oder die Hamburgischen Friedhöfe.

Angriffe treffen längst nicht mehr nur kritische Infrastruktur

„Die Angriffe sind tiefgehend, greifen stark in die Systeme ein“, sagte Fuchs. Das zeige auch, dass längst nicht mehr nur die kritische Infrastruktur, sondern auch ganz normale Unternehmen und Institutionen Angriffsziele seien. „Deswegen ist es wichtig, dass auf einen hohen IT-Standard wert gelegt wird.“ Das koste Geld und Personal, sei aber kein Bereich, in dem gespart werden sollte, mahnte Fuchs.

Deutlich gesunken ist dagegen die Zahl der Eingaben und Beschwerden beim Hamburgischen Datenschutzbeauftragten. „Wir haben weniger Beschwerden, sogar deutlich weniger Beschwerden“, sagte Fuchs. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 2160 Beschwerden eingegangen – nach rund 2800 im Jahr zuvor. Die Zahl der Eingaben sank den Angaben zufolge von rund 4000 auf etwa 3000. Das entspreche dem Niveau bei der Einführung der Datenschutz-Grundverordnung. „Der starke Anstieg seit 2018 ist damit ausgebremst.

Arbeit der Polizei sei nicht zufriedenstellend

Ein konkreter Grund lasse sich kaum festmachen. Das Phänomen sei bundesweit zu beobachten, sagte Fuchs. Eine Erklärung könnte sein, dass Themen entfallen sind, etwa zur Corona-Pandemie oder bei den Cookie-Bannern. „Ich könnte das jetzt positiver verkaufen und sagen, wie gut sich das Datenschutzniveau verbessert hat.“ Aber auch das sei Spekulation. Er glaube, dass das Jahr 2022 politisch von anderen Themen geprägt gewesen sei und „vielleicht Datenschutzfragen auch aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger in den Hintergrund gedrängt“ worden seien.

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Unzufrieden zeigte sich Fuchs mit der Arbeit der Polizei bei der Protokollierung etwa von Wohnraum- und Telefonüberwachungen oder verdeckten Ermittlungen. Obwohl sie dazu gesetzlich verpflichtet sei, sei die Polizei dem nicht nachgekommen. „Das führte dazu, dass wir zusammen mit der Polizei quasi händisch rauskriegen mussten, welche Vorgänge gab es, was fand bei diesen Vorgängen statt.“ Das sei eine sehr mühsame Arbeit gewesen, bei der aber nach wie vor nicht klar sei, ob nun wirklich alle Fälle erfasst worden seien. Inhaltlich seien bei den Kontrollen zudem Defizite bei der nachträglichen Benachrichtigung der Betroffenen verdeckter Maßnahmen festgestellt worden. (dpa/mp)

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