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  • Bald dürfen Proberäume in Hamburg wieder öffnen.
  • Foto: picture alliance/dpa

Grünes Licht von der Kulturbehörde: Gute Nachrichten für Hamburgs Musik-Szene

Hamburger Bands können wieder proben: Die Kulturbehörde gibt grünes Licht für die Öffnung von Proberäumen – allerdings unter strengen Auflagen. Auch die Betreiber können endlich aufatmen.

Obwohl sie nicht ausdrücklich in der letzten Senats-Verordnung erwähnt worden sind, dürfen Hamburger Proberäume laut dem Pressesprecher der Kulturbehörde, Enno Isermann, wieder öffnen. Er verweist auf einen Paragrafen der Verordnung vom 26. Mai, in dem vor allem kulturelle Bildungsangebote und Tanzschulen genannt wurden – dazu gehören nach Auslegung der Kulturbehörde auch Bandproben.

Voraussetzung sei die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen sowie regelmäßiges Lüften und Reinigen. Sänger und Blasmusiker sollen statt des üblichen Mindestabstands von 1,5 Metern außerdem 2,5 Meter Abstand halten.

Proberaumbetreiberin: „Ein wenig vergessen gefühlt“

Das sind gute Nachrichten, auch für „Bandtown“-Chefin Andrea Müller. Noch herrscht in ihren Proberäumen im Keller einer ehemaligen Industrieanlage in Hamburg-Rothenburgsort gähnende Leere. Das soll sich aber bald ändern.

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Zu Beginn der Corona-Krise hatte Müller ihre Räume für Bands geschlossen. Heute ist sie sich sicher, dass das damals die richtige Entscheidung war. „Am Anfang war sehr klar, ich muss schließen. Als dann immer mehr geöffnet wurde, habe ich mich ein wenig vergessen gefühlt“, sagt die Proberaumbetreiberin.

Ein großes Problem: Die Fixkosten laufen weiter, aber ihre Einnahmen seien auf null. Gerade für Session-Proberäume wie ihren sei das heikel. Musiker mieten hier lediglich stundenweise und gehen dann wieder. Ein Geschäft, das bisher nur schwer mit den Corona-Schutzmaßnahmen zu vereinbaren war, gibt Müller zu Bedenken.

Proberäume in Hamburg sowieso schon knapp

Von Anbeginn sei die Corona-Krise für viele Hamburger Proberaumanbieter finanziell existenzbedrohend gewesen, betont Andrea Rothaug, Geschäftsführerin von RockCity Hamburg. „Auch bei den Proberäumen hat Corona in Hamburg eine ohnehin schon brenzliche Lage verschärft“, so Rothaug. In der Hansestadt sind Proberäume demnach von je her sehr knapp. Manche Betreiber hätten bereits Schließungen angekündigt. 

Corona-Krise: Hamburger Kulturlandschaft wandelt sich 

Schon Mitte März habe der Verein RockCity diverse Aktionen auf den Weg gebracht, um Hamburger Musiker in Zeiten von Corona Struktur und Beratung, aber auch finanzielle und berufliche Hilfe zu geben. Dass sich die Hamburger Kulturlandschaft während und nach der Corona-Krise stark wandeln wird, davon ist Rothaug überzeugt.

Behörden-Sprecher Enno Isermann versichert: „Wir geben derzeit alles, damit die Künstlerinnen und Künstler und Kultureinrichtungen möglichst gut durch diese Krise kommen“. Dass ihre Räume womöglich bald wieder mit Gitarrengeschrammel ausgefüllt sein werden, stimmt Andrea Müller positiv. „Wenn jetzt wieder Bands kommen, dann bin ich wieder fein raus“, so die Proberaumbetreiberin. (dpa)

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