Autos stauen sich am Klosterwall nahe des Hauptbahnhofs
  • Volle Straßen: In Hamburg kommen Autofahrer am langsamsten voran. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Große Verkehrsstudie: In Hamburg sind Autofahrer am langsamsten unterwegs

In Hamburg wird Autofahren immer unattraktiver. Das geht aus einer Datenanalyse des Kartierungsspezialisten TomTom hervor, die am Mittwochmorgen veröffentlicht wurde. In Hamburg stünden die Menschen nicht nur deutschlandweit am zweitlängsten im Stau, obendrein zöge sich die Fahrt durch das Stadtzentrum länger als in jeder anderen Stadt Deutschlands. Eine Zusammenfassung der Analyse:

Die hohen Preise für Benzin und Diesel haben die Menschen in Deutschland im vergangenen Jahr nicht davon abbringen lassen, wieder stärker das Auto für die Fahrt zur Arbeit zu nutzen. Das geht aus einer Analyse der Verkehrsmuster durch den Kartierungsspezialisten TomTom vom Mittwoch hervor.

Hamburger Autofahrer standen 2022 66 Stunden im Stau

Auch die Möglichkeit, aus dem Home-Office zu arbeiten, habe nicht zu einem Rückgang geführt. „Überraschenderweise hat die Zeit, die Pendlerinnen und Pendler in den untersuchten deutschen Großstädten in der Rushhour verlieren, vielerorts im vergangenen Jahr sogar noch zugenommen“, erklärte ein TomTom-Sprecher.

Die längste Zeit in einem Stau zur Hauptverkehrszeit verbrachten 2022 Autofahrer in München – zusammengerechnet 67 Stunden und 9 Minuten. Danach folgten Hamburg mit 66 Stunden und 5 Minuten, Berlin (61 Stunden und 39 Minuten) und Leipzig (60 Stunden und 11 Minuten).

Deutschlandweit ist Autofahren im Hamburg am zähsten

Über den Tag verteilt kamen die Fahrzeuge im Zentrum von Hamburg am langsamsten voran. Im Durchschnitt brauchten sie mehr als 23 Minuten für eine zehn Kilometer lange Strecke. Das entspricht einer Geschwindigkeit von 26 km/h. In der Statistik folgen Berlin, Leipzig, München und Köln. In der Domstadt benötigte ein Fahrzeug durchschnittlich 19 Minuten und 20 Sekunden für die 10-Kilometer-Strecke.

Für den „TomTom Traffic Index“ für das Jahr 2022 wurden den Angaben zufolge die Daten von Smartphones und fest verbauten Navigationssystemen ausgewertet. Schätzungen zufolge war jedes siebte Automobil in Deutschland an der Datenerhebung beteiligt. Weltweit wertete TomTom Daten aus rund 600 Millionen Fahrzeugen aus.

Benzinpreise stiegen um 21 Prozent – Diesel sogar noch mehr

In dem Index wurden erstmals die Energiekosten ausgewertet: Danach stiegen vor dem Hintergrund der Energiekrise durch den Ukraine-Krieg die Preise für Benzin in Deutschland durchschnittlich um 21 Prozent, bei Diesel betrug der Anstieg sogar 38 Prozent. Die Nutzung eines Elektrofahrzeuges sei eine Möglichkeit gewesen, die Fahrtkosten niedrig und konstant zu halten, selbst wenn man an den teureren Schnellladestationen in deutschen Städten das Fahrzeug auflädt.

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Bei der Nutzung von herkömmlichen AC-Ladestationen mit langsameren Ladegeschwindigkeiten habe man 2022 im Vergleich zu einem Benziner 46 Prozent der Energiekosten eingespart. Bei Nutzung eines Schnellladers betrugen die Kosteneinsparungen laut TomTom noch immer 14 Prozent im Vergleich zu einem Benziner. (dpa/mp)

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