DRK Altkleidercontainer

Altkleidercontainer des Deutschen Roten Kreuzes (Symbolbild). Foto: picture alliance / Goldmann | Goldmann

Gibt es bei Altkleidern in Hamburg ein Problem?

Zwischen Röcken und Blusen landen auch benutzte Windeln und alte Prothesen in den Altkleidercontainern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Hamburg. Die Qualität der Spenden lässt seit Jahren immer weiter nach. In Wolfsburg versiegelte das DRK in der vergangenen Woche sämtliche Container. Der Grund: Zu viel Müll flutete die Altkleidercontainer.

In Hamburg sei die Situation weder überraschend noch dramatisch, erklärt Rainer Barthel, Pressesprecher des DRK Hamburg, im Gespräch mit der MOPO. Etwa 25 Altkleidercontainer hat das DRK in ganz Hamburg positioniert. Mit deren Inhalt versorgt zum Beispiel die zentrale Kleiderkammer des DRK-Landesverbandes in Lokstedt etwa 5000 Menschen. Die Zahl der Spenden in den DRK-Containern sei in den letzten Jahren konstant geblieben.

Immer mehr Müll in Altkleider-Containern

Doch seit etwa fünf Jahren sammelt sich in den Containern neben den Spenden immer mehr Müll: Von Abfall bis zu verdreckter oder kaputter Kleidung. Schuld daran sei der ständige Konsum von Fast Fashion. Und Müll sorgt für mehr Arbeit und höhere Kosten: Ehrenamtliche müssen ihn händisch aus der Kleidung aussortieren und den Zustand jedes Teils einzeln prüfen. Finden sie Müll, muss das DRK ihn auf eigene Kosten entsorgen – dabei sei das DRK kein Abfall-Recycling-Unternehmen.

Seit Januar 2025 gilt eine neue EU-Verordnung, die zur Getrenntsammlung von Alttextilien verpflichtet. Sie habe zu Jahresbeginn große Verwirrung gestiftet, aber für die Verbraucher bei der Entsorgung von Kleiderspenden nichts verändert. Verschmutzte und zerschlissene Kleidung soll nicht im Restmüll landen, sondern auf Wertstoffhöfen oder anderen Sammelstellen.

Kaputte Kleidung soll auf den Wertstoffhof – doch es gibt einen Haken

Der Haken: „Nicht nutzbare Kleidung kann derzeit noch nicht extra gesammelt werden, weil die notwendigen Sammelsysteme für Textilmüll fehlen. Außerdem gibt es bislang keine geeigneten Verwertungsverfahren, mit denen sich Textilfasern großflächig zur Wiederverwertung recyceln lassen“, heißt es von der Verbraucherzentrale Hamburg. „Daher raten wir: Stark verschmutzte oder kaputte Textilien geben Sie weiterhin in den Restmüll.“

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Pressesprecher Barthel appelliert an alle Hamburger, nur Kleidung in die Container zu werfen, die man so an Familienmitglieder und Freunde geben würde. Menschen sollen gebrauchte Kleidung noch mit Würde tragen können.

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