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Weil die Schulbehörde Vergünstigungen für ältere Lehrkräfte kippt, wird sie von der GEW kritisiert. (Symbolbild)
  • Weil die Schulbehörde Vergünstigungen für ältere Lehrkräfte kippt, wird sie von der GEW kritisiert. (Symbolbild)
  • Foto: imago/Panthermedia

Gewerkschaft sauer: Hamburg streicht Vergünstigungen für ältere Lehrkräfte

Seit rund zehn Jahren dürfen ältere Lehrer nicht gegen ihren Willen versetzt oder zu Klassenreisen verpflichtet werden. Damit soll nun jedoch Schluss sein, meint die Schulbehörde und nennt juristische Gründe. Die Lehrergewerkschaft GEW ist empört.

So galt bisher, dass ältere Lehrer:innen in Hamburg stets an derselben Schule bleiben und sich von Klassenfahrten befreien lassen konnten. Das sei aus juristischen Gründen jetzt aufgehoben, wie es in einem Schreiben der Schulbehörde an alle Schulleitungen der staatlichen allgemeinbildenden und beruflichen Schulen heißt, das der „Deutschen Presse-Agentur“ vorliegt.

GEW kritisiert Schulbehörde wegen wegfallender Vergünstigungen

Bislang waren Lehrkräfte, Erzieher:innen sowie Sozialpädagog:innen mit Erreichen des 58. Lebensjahres grundsätzlich vor Zwangsversetzungen an andere Schulen geschützt. Darüber hinaus durfte das pädagogische Personal laut einer Vorgabe von 2012 ab dem 55. Lebensjahr nicht zur Teilnahme an Klassenreisen verpflichtet werden. Zudem durfte das Personal ab dem 55. Lebensjahr nur auf eigenen Wunsch beurteilt werden.

In diesem Schuljahr unterrichten mehr als 17.000 Lehrkräfte und pädagogische Kräfte, wovon knapp 40 Prozent 50 Jahre und älter waren, mehr als 260.000 Kinder und Jugendliche.

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In dem Schreiben heißt es jetzt, es fehle an einer objektiven Rechtfertigung für das Festsetzen von Lebensaltersgrenzen als alleiniges Ausschlusskriterium für Versetzungen oder die Teilnahme an Klassenreisen: „Eine solche Altersgrenze verstößt gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und würde die jüngeren Beschäftigten in unzulässiger Form benachteiligen.“

Trotz der Rücknahme der bisher geltenden Regelungen mahnte Landesschulrat Thorsten Altenburg-Hack die Schulleitungen in dem Schreiben zur Rücksicht. „Zugleich möchte ich Sie herzlich bitten, auch weiterhin die Belange unserer älteren Kolleginnen und Kollegen insbesondere dann in den Blick zu nehmen, wenn diese aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen weniger belastbar sind.“

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Die „Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft“ (GEW) kritisierte die Änderungen scharf. „Diese Neuregelung ist ein Skandal, war die bisherige Regelung doch eines der sehr wenigen Mittel zur Entlastung“, sagte Hamburgs GEW-Vize Yvonne Heimbüchel. Das sei nun eine Ohrfeige für die vielen Lehrkräfte, die gerade in den vergangenen zweieinhalb Jahren unter schwierigsten Corona-Bedingungen gearbeitet hätten. „Wir sind zutiefst empört! Die GEW und die Personalräte prüfen den weiteren rechtlichen Umgang mit diesem Schreiben“, sagte Heimbüchel. (mp/dpa)

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